IWF warnt vor wachsenden Risiken für Weltwirtschaft

Christine Lagarde ist seit 2011 geschäftsführende Direktorin des IWF.
Christine Lagarde ist seit 2011 geschäftsführende Direktorin des IWF.(c) Bloomberg (Andrew Harrer)
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Die Konjunktur solle sich bis zum Jahresende und 2015 wieder etwas erholen - allerdings schwächer als noch im Frühjahr erwartet.

Trotz wachsender Risiken rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) nicht mit einem kräftigen Rückschlag für die Weltwirtschaft. Es sei zu erwarten, dass die Konjunkturerholung weltweit bis zum Jahresende sowie 2015 wieder etwas an Fahrt aufnehme.

Sie werde aber schwächer ausfallen, als noch im Frühjahr prognostiziert, sagte der IWF in einem Bericht vom Mittwoch voraus. Sorge äußerte der Fonds vor dem G-20-Finanzministertreffens in Australien, dass der ohnehin schleppende Aufschwung im Euroraum ganz erlahmt. Insgesamt hätten die Risiken für die globale Wirtschaft zugenommen, etwa durch die Ukraine-Krise.

Hochexpansive Geldpolitik birgt Risiken

"Der ungleichmäßige globale Aufschwung wird sich fortsetzen, und zwar ungeachtet der Rückschläge in diesem Jahr", lautet der Befund des IWF. Gestützt werde er insbesondere durch eine unterstützende Geldpolitik in den großen Industrieländern und damit verbundenen günstigen Finanzierungsbedingungen.

Allerdings berge auch die hochexpansive Geldpolitik Risiken, wie etwa das einer steigenden Bereitschaft in der Wirtschaft, riskante Engagements einzugehen. In den Industrieländern sollte die Geldpolitik aktuell aber weiter locker bleiben. Eine Kurswende stehe wohl als erstes in den USA an, während in der Eurozone und in Japan noch der Kampf gegen die ungewöhnlich niedrige Teuerung im Vordergrund stehen sollte.

Schaffung von nachhaltig mehr Wachstum

Am kommenden Wochenende treffen sich die G-20-Finanzminister im australischen Cairns. Beim Treffen geht es im Schwerpunkt auch darum, das Wachstum in der Welt im Interesse von mehr Arbeitsplätzen nachhaltig zu verstärken.

Die G-20 haben sich das Ziel gesetzt, die Wachstumskraft in ihren Ländern binnen fünf Jahren um zwei Prozent über das Maß hinaus zu forcieren, das bisher absehbar ist. Deutschland hält es für die Schaffung von nachhaltig mehr Wachstum für unerlässlich, neben mehr Investitionen weiter Strukturreformen zu verfolgen und das auf Basis einer Haushaltskonsolidierung.

(APA/dpa/Reuters)

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