Supermarktkette Tesco entdeckt Fehler in Gewinnprognose

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Der Halbjahresgewinn wurde deutlich zu hoch angegeben. Der Chef des britischen Unternehmens droht mit "scharfen Maßnahmen".

Auch hochkomplexe EDV-Systeme schützen nicht immer vor Fehlern. Damit haben nun die Buchhalter bei der kriselnden britischen Supermarktkette Tesco ein Problem. Sie mussten einen "ernsten Fehler" in ihrer Prognose für den Halbjahresgewinn einräumen. Der Gewinn sei um 250 Mio. Pfund (317,86 Mio. Euro) "überschätzt" worden, teilte Tesco heute, Montag, mit. Die Buchprüfer seien aufgefordert worden, diesem Problem auf den Grund zu gehen. Es ist das dritte Mal heuer, dass Tesco seine Prognose nach unten revidiert. An der Londoner Börse verloren die Aktien Montagfrüh etwa acht Prozent.

Der neue Chef des Unternehmens, David Lewis, ist seit dem 1. September im Amt. Er erklärte, er erwarte, dass Tesco "auf integre und transparente Weise funktioniert". Sobald die Ergebnisse der Untersuchung vorlägen, werde er "scharfe Maßnahmen" ergreifen. Tesco räumte ein, bei einer Gewinnwarnung am 29. August von falschen Daten ausgegangen zu sein. So sei der erwartete Gewinn für das erste Geschäftshalbjahr irrtümlich um 23 Prozent höher angegeben worden. Aufgefallen sei der Fehler bei den Vorbereitungen der Bilanz, deren Veröffentlichung für den 1. Oktober geplant war. Diese werde nun auf den 23. Oktober verschoben.

Tesco ist die größte britische Handelskette und die drittgrößte weltweit nach Walmart aus den USA und Carrefour aus Frankreich. Auf dem Heimatmarkt macht ihr die Konkurrenz der Discounter Aldi und Lidl zu schaffen. Lewis' Vorgänger Philip Clarke war im Juli wegen enttäuschender Umsatzzahlen zurückgetreten. Anfang Juni hatte Tesco für die ersten drei Monate des Jahres die schlechtesten Quartalszahlen seit vier Jahrzehnten veröffentlicht.

(APA/AFP)

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