Sogar die Einsatzfähigkeit bei Katastrophen ist durch den Sparkurs beeinträchtigt.
Wien. Die Finanzprobleme für das Bundesheer sind seit Jahren absehbar: Bei gleichbleibenden oder geringer werdenden Budgets steigt der Anteil der Personalkosten kontinuierlich an und liegt nun schon bei 70Prozent. Da bleibt wenig Spielraum für den laufenden Betrieb – von Investitionen ganz zu schweigen.
Vor allem die letzten beiden Budgets für 2014 und 2015 haben das Heer vor Probleme gestellt. Verteidigungsminister Gerald Klug musste Kürzungen von 45 bzw. 38 Millionen Euro hinnehmen. Der tatsächliche Sparbedarf ist wesentlich höher und liegt im dreistelligen Millionenbereich, weil in den vergangenen Jahren Rücklagen für bereits getätigte Investitionen aufgebraucht wurden, die nun zusätzlich finanziert werden müssen.
Bisher hat sich das Bundesheer mit Kürzungen in allen Bereichen über die Runden gerettet. So wurde Treibstoff rationiert, Überstunden wurden gekürzt, Übungen abgesagt und Investitionen und Reparaturen verschoben. Die Auswirkungen des Sparkurses sind jetzt bereits spürbar: So ist das Heer auch bei Katastrophen nur noch beschränkt einsetzbar, weil nicht mehr genügend Fahrzeuge vorhanden sind. Auch die Luftraumüberwachung mit den Eurofightern ist schon deutlich eingeschränkt worden. (maf)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2014)