Edward Snowden erhält Alternativnobelpreis

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Gemeinsam mit dem US-Whistleblower bekommt auch der Herausgeber des britischen Guardian, Alan Rusbridger, den Ehrenpreis.

Der US-amerikanische Aufdecker Edward Snowden und der Chefredakteur der linksliberalen britischen Tageszeitung "The Guardian", Alan Rusbridger, teilen sich einen der diesjährigen Alternativen Nobelpreise. Die Verantwortlichen der "Right Livelihood Awards" zogen die Veröffentlichung der Preisträger wegen eines "Leaks" in der Informationskette kurzfristig um 18 Stunden vor.

Snowden erhalte den Preis, weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt", hieß es in der Begründung. Rusbridger wiederum wurde "für den Aufbau einer globalen Medienorganisation" ausgzeichnet, "die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat und gegen große Widerstände illegales Handeln von Unternehmen und Staaten enthüllt“.

Snowden und Rusbridger erhalten den undotierten Ehrenpreis der in Stockholm beheimateten Stiftung. Diese teilte mit, sie beabsichtige, die für Snowden anfallenden Rechtskosten finanzieren zu wollen.

Preis für pakistanische Aktivistin

Die übrigen, mit insgesamt 1,5 Millionen Euro dotierten, Preise gehen an die pakistanische Menschenrechtsaktivistin Asma Jahangir, die Hongkong-chinesische NGO "Asian Human Rights Commission" (AHRC) und deren politischen Koordinator, den sri-lankischen Juristen und Schriftsteller Basil Fernando, sowie an den US-amerikanischen Umweltaktivisten Bill McKibben.

Der Geschäftsführer der "Right Livelihood"-Stiftung, Ole von Uexkull, teilte in einer Aussendung vom Mittwoch mit, die Jury in Stockholm wolle mit der diesjährigen Wahl der Preisträger "eine dringende Warnung senden", dass die "gefährlichsten globalen Trends bereits Gegenwart" seien.

Als diese Trends bezeichnete von Uexkull "die illegale Massenüberwachung normaler Bürger, die Verletzung von Menschen- und Bürgerrechten, gewaltsame Manifestationen eines religiösen Fundamentalismus und die Schwächung der lebenserhaltenden Systeme unseres Planeten". Diesen Entwicklungen müsse Einhalt geboten werden, um die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft nicht zu zerstören.

Die "Right Livelhood"-Awards werden seit mehr als 30 Jahren jährlich in Stockholm jeweils an vier Personen vergeben, "die praktische und beispielhafte Antworten zu den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen". Die Auszeichnung wurde 1980 vom deutsch-schwedischen Philanthropen Jakob von Uexkull ins Leben gerufen. Mittlerweile wird der Preis von privaten Spendern finanziert.

Bisher drei Mal erhielten den Preis Österreicher: Der aus Vorarlberg stammende brasilianische Bischof Erwin Kräutler wurde 2010 für seinen Einsatz für die einheimische Bevölkerung in seiner Diözese Xingu und sein Engagement gegen das Belomonte-Staudammprojekt geehrt. Vor ihm wurden außerdem, der Ökonom Leopold Kohr und der Zukunftsforscher Robert Jungk ausgezeichnet.

(APA/red.)

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