Das Schloss Mentlberg soll vorübergehend als Quartier dienen. 100 Personen sollen in einer ehemaligen Kaserne in Hall untergebracht werden.
Das Land Tirol wird 70 Flüchtlinge im Innsbrucker Schloss Mentlberg einquartieren. Dies teilte das Büro von Landesrätin Christine Baur (Grüne) am Donnerstag mit. Der Einzug könne rasch erfolgen, nachdem kleinere Adaptierungen und Sanierungen vorgenommen wurden. Das Schloss Mentlberg gehört dem Land Tirol und beherbergte bereits einmal Flüchtlinge.
Das Schloss Mentlberg dient laut Baur allerdings nur zur Überbrückung des aktuellen österreichweiten Engpasses bei Flüchtlingsunterkünften und ist nicht als dauerhafte Einrichtung gedacht. Der Referent für Soziales und Integration im Büro der Landesrätin, Konrad Lais, bestätigte zudem Pläne, die ehemalige Straubkaserne in Hall in Tirol für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. 100 Personen sollen dort Platz finden. Derzeit gebe es noch Gespräche mit der Bürgermeisterin von Hall, der ÖVP-LAbg. Eva Maria Posch.
Dies zeigte sich allerdings wenig angetan von dem Vorhaben des Landes. Die Kaserne sei aus "sozialen und humanitären Aspekten" nicht ideal. Die Lage am Stadtrand bewirke zudem eine gewisse Isolation, außerdem fehle die notwendige Infrastruktur. Posch schlug stattdessen ein zentrumsnahes Grundstück für eine kurzfristige Containersiedlung sowie drei Wohnungen in Stadtnähe, die auch für größere Familien geeignet wären, vor.
"Wir führen intensive Gespräche und hoffen auf eine Einigung", zeigte sich Lais dennoch zuversichtlich. Die Kaserne sei geeignet, eine Containersiedlung hingegen "nie etwas Ideales". Bis Ende des Jahres will das Land rund 300 zusätzliche Plätze schaffen und damit Tirol seinen Anteil an der politisch vereinbarten Quote erfüllen.
(APA)