Zunächst sollen bis zu 100 Asylwerber in das neue Übergangsquartier ziehen. Weitere Flüchtlinge werden in einem früheren Universitätssportinstitut untergebracht.
Am Montagabend sollen die ersten jener 600 Asylwerber, die Wien vorübergehend aufnimmt, in das neue Quartier in Erdberg ziehen. Bis zu hundert werden es vorerst sein. Das zweite Übergangsquartier entsteht nicht im Hauptgebäude der alten Wirtschaftsuniversität, sondern im früheren Universitätssportinstitut in der Althanstraße, wie die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) am Freitag präzisierte.
Die Flächen im eigentlichen alten WU-Hauptgebäude gegenüber dem Verkehrsamt sind nicht betroffen. Die Räumlichkeiten in der Althanstraße waren von der WU angemietet, aber vom Universitätssportsinstitut genutzt worden. Der Übungsbetrieb wurde mit dem jetzt startenden Wintersemester eingestellt. Die dort vorhandenen Turnsäle werden nun so angepasst und eingerichtet, dass sie als Schlafsäle genutzt werden können. Kommende Woche werden die Räumlichkeiten hergerichtet. Die BIG prüft derzeit, ob noch weotere Flächen der alten WU für eine temporäre Unterbringung geeignet wären.
Bund und Stadt Wien hatten sich am Donnerstag darauf verständigt, für maximal vier Monate bis zu 350 Flüchtlinge in der ehemaligen Zollamtsschule in Erdberg sowie 250 weitere in der WU in Alsergrund unterzubringen.
Notquartiere in Polizeiturnsälen
Für das anstehende Wochenende bereitet sich das Innenministerium wieder auf eine Herausforderung vor: Denn erstens übernehmen die Länder Flüchtlinge nur von Montag bis Freitag, während Asylanträge sieben Tage die Woche gestellt werden können. Zweitens habe man täglich eine Kluft zu verzeichnen, sagte ein Sprecher. So seien am Donnerstag 127 Anträge gestellt worden, von den Ländern übernommen wurden aber nur 66 Flüchtlinge.
Mit Stand Freitag waren laut Innenministerium 73 Asylwerber in Turnsälen der Polizei in Salzburg und dem Burgenland untergebracht, weitere Turnsäle stehen in Villach, Linz und Graz als Notquartiere des Bundes bereit.
Insgesamt waren am Freitag rund 26.700 Flüchtlinge zu versorgen. Die Unterbringungsquote erfüllten weiterhin nur Wien (130,9 Prozent) und Niederösterreich (103,8 Prozent). Niederösterreich verdankt seine Zahl in erster Linie dem Erstaufnahmelager Traiskirchen, wo aktuell 1.502 Asylwerber untergebracht sind, in der oberösterreichischen Erstaufnahmestelle Thalham sind es 145. Schlusslicht ist Tirol, wo man laut Innenressort inklusive Bundesquartieren auf eine Quote von 85,3 Prozent kommt.
(APA)