Ryder Cup: Europa verteidigt den Titel

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Die Europäer entschieden das 40. Duell gegen die USA in Gleneagles mit 16,5:11,5 für sich und feierten den dritten Sieg in Folge.

Es war der große Moment von Jamie Donaldson. Während der Waliser unter tosendem Jubel mit dem Finger gen Himmel zeigte, schlich Keegan Bradley gesenkten Hauptes an der feiernden Zuschauermenge vorbei. Debütant Donaldson war es vorbehalten, beim 40. Ryder Cup in Gleneagles den entscheidenden Punkt zum 14,5 zu holen und Europa damit vorzeitig die erfolgreiche Titelverteidigung zu sichern. „Das ist unglaublich. Das lässt sich nicht in Worte fassen“, sagte der Matchwinner der wartenden Reporterschar. „Ich habe einfach versucht, nicht zu sehr auf das Scoreboard zu starren, sondern mich auf den Schlag zu konzentrieren. Zum Glück ist es mir gelungen.“

Die Europäer waren mit einer 10:6-Führung in die abschließenden Einzel des Kontinentalduells mit den USA gegangen, nur noch vier Punkte fehlten ihnen auf den Sieg. Doch sie selbst hatten vor zwei Jahren beim „Wunder von Medinah“ gezeigt, wie vergänglich eine solche Führung sein kann, als sie mit starken Einzelleistungen das Match noch gedreht hatten. „Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie hinausgehen und es einfach genießen sollen. So sehr ich es als Kapitän genossen habe, im Ryder Cup zu spielen ist völlig anders und etwas ganz Besonderes“, erklärte Kapitän Paul McGinley.

Angeführt von einem groß aufspielenden Rory McIlroy leistete sich Europa dann auch keinen Umfaller mehr. Der Weltranglistenerste selbst fand nach durchwachsener Leistung am Schlusstag zu seiner Bestform und zog im Duell mit Rickie Fowler schon nach sechs Löchern um fünf Schläge davon. „Ich wusste, dass wir einen guten Start benötigten und dass ich als einer der Teamleader gefordert war“, sagte der Nordire. „Ich wollte diesen Sieg so sehr, fast mehr als meine beiden Major-Siege in diesem Jahr.“

Graeme McDowell (gegen Jordan Spieth) und Martin Kaymer (gegen Bubba Watson) steuerten ebenfalls einen Punkt bei und eröffneten nach dem Remis von Justin Rose gegen Hunter Mahan Donaldson die Chance zur Entscheidung. Erster Gratulant war dann Paul McGinley. „Purer Stolz“, beschrieb der irische Kapitän seine Gefühlslage. „Es war mir eine echte Ehre mit diesen zwölf Spielern, den Caddies und allen anderen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Das war eine großartige Mannschaftsleistung.“ Am Ende lautete das Ergebnis 16,5:11,5.

Foursomes als Knackpunkt

Die USA unter Kapitän Tom Watson scheiterten zum fünften Mal in Folge am Versuch auf europäischem Boden zu gewinnen. Zudem war es bereits die elfte Niederlage im 18. Duell seit 1979, als erstmals eine gesamteuropäische Auswahl mitspielte. „Der entscheidende Unterschied waren die Foursomes“, bekannte Watson, der schon 1993 beim bislang letzten Auswärtssieg das US-Team angeführt hatte. Waren die Amerikaner in den vormittäglichen Fourball-Bewerben am Freitag und Samstag noch leicht im Vorteil (jeweils 2,5 zu 1,5), hatten sie Nachmittags keine Chance. Die Europäer entschieden sechs von acht Duellen bei zwei Remis für sich.

„Wir haben unser Bestes gegeben, aber leider war es nicht gut genug. Jetzt gilt es herauszufinden, wie man noch ein bisschen besser spielen kann“, bilanzierte Watson. Der 75-Jährige erntete allerdings viel Kritik für seine Entscheidung, am Samstag auf Phil Mickelson zu verzichten. „Wir können jetzt über Teamentscheidungen diskutieren, aber letztlich haben trotz allem die Leistungen der Spieler entschieden.“

Ergebnis, 40. Ryder Cup: Europa - USA 16,5:11,5

Einzelergebnisse vom Sonntag: McDowell (NIR) - Spieth 1:0 (2 und 1); Stenson (SWE) - Reed 0:1 (1 Auf); McIlroy (NIR) - Fowler 1:0 (5 und 4); Rose (ENG) - Mahan 0,5:0,5 (geteilt); Gallacher (SCO) - Mickelson 0:1 (3 und 1); Kaymer (GER) - Watson 1:0 (4 und 2); Björn (DEN) - Kuchar 0:1 (4 und 3); Garcia (ESP) - Furyk 1:0 (1 auf); Poulter (ENG) - Simpson 0,5:0,5 (geteilt); Donaldson (WAL) - Bradley 1:0 (4 und 3); Westwood (ENG) - Walker 0:1 (3 und 2); Dubuisson (FRA) - Johnson 0,5:0,5 (geteilt).

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