Friedhof Mittelmeer: Heuer schon mehr als 3000 Tote

Migrants are seen crammed onto a rubber dinghy before being saved by Italian Navy rescue at about 100 miles from the southern coast of the Sicilian island of Lampedusa
Migrants are seen crammed onto a rubber dinghy before being saved by Italian Navy rescue at about 100 miles from the southern coast of the Sicilian island of LampedusaREUTERS
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"Migranten sterben, obwohl sie es nicht müssten", sagt der Chef der Internationalen Organisation für Migration.

Mittelmeer sind heuer bereits mehr als 3000 Flüchtlinge beim Versuch gestorben, nach Europa zu gelangen. Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Montag mitteilte, wurde mit 3072 Opfern seit Jahresbeginn der bisherige Höchststand von 2011 um mehr als das Doppelte übertroffen. Von den weltweit 4077 Toten entfielen laut IOM mehr als 75 Prozent auf die Mittelmeer-Region.

Seit dem Jahr 2000 seien insgesamt bereits mehr als 40.000 Menschen weltweit bei Flucht und Auswanderung ums Leben gekommen. "Unsere Botschaft ist deutlich: Migranten sterben, obwohl sie es nicht müssten", sagte der Generaldirektor der Hilfsorganisation, William Lacy Swing, bei der Vorstellung des Berichts "Tödliche Reisen" am Montag in Genf.

"Mehr tun, als nur Opfer zählen"

"Es ist an der Zeit, mehr zu tun, als nur die Opfer zu zählen", sagte Swing. "Es ist Zeit, dass sich die Welt engagiert, um die Gewalt gegen verzweifelte Migranten zu stoppen". In dem rund 200 Seiten starken Bericht kommt die Organisation zu dem Schluss, dass Europa das gefährlichste Ziel für Migranten sei. Mit 22.000 Toten habe es hier mehr als die Hälfte der Opfer gegeben. Allein seit Oktober 2013 waren demnach 4.000 Tote zu beklagen.

Die meisten der Menschen hätten ihr Leben bei dem Versuch verloren, das Mittelmeer zu überqueren. Mit deutlichem Abstand der gefährlichsten Ziele von Migranten folgt in dem Bericht die amerikanisch-mexikanische Grenze mit fast 6000 Toten seit dem Jahr 2000, vor diversen Routen durch die Sahara mit 3.000 Toten.

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