Secret-Service-Chefin Pierson: Eindringen "inakzeptabel"

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Sie übernehme die volle Verantwortung für die Sicherheitspanne. Ein bewaffneter Eindringling gelang über einen Sicherheitszaun ins Weiße Haus.

Die Chefin des für den Schutz des US-Präsidenten zuständigen Secret Service, Julia Pierson, hat die Verantwortung für die jüngsten Sicherheitspannen im Weißen Haus übernommen. "Ich übernehme die volle Verantwortung, und es wird nie wieder passieren." Ihre Behörde habe eine Untersuchung eingeleitet. Das Eindringen eines mit einem Messer bewaffneten Mannes in den Präsidentensitz sei "inakzeptabel", sagte Pierson am Dienstag bei einer Anhörung im Repräsentantenhaus in Washington.

Ein wohnsitzloser Irakkriegsveteran war am 19. September über den Sicherheitszaun des Weißen Hauses geklettert und gelangte mit einem Klappmesser bewaffnet in das Gebäude. Einem Bericht der "Washington Post" zufolge war der Vorfall noch gravierender als bisher bekannt: Der Mann sei nicht direkt am Eingang gestoppt worden, sondern bis in die für offizielle Veranstaltungen genutzten Säle vorgedrungen.

800 Schuss Munition im Wagen

Im unweit des Weißen Hauses geparkten Auto des 42-jährigen Omar Gonzalez lagerten nach Angaben der Staatsanwaltschaft 800 Schuss Munition sowie zwei Beile und eine Machete. Gonzalez drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Gefängnis. Derzeit ist er in Untersuchungshaft, die nächste Gerichtsanhörung findet am Mittwoch statt.

Im Zuge des jüngsten Vorfalls kamen auch neue Einzelheiten zu einer Sicherheitspanne aus dem Jahr 2011 ans Licht. Der "Washington Post" zufolge benötigte der Secret Service seinerzeit mehrere Tage, um festzustellen, dass ein Mann sieben Schüsse auf das Weiße Haus abgegeben hatte.

Erste Frau an Spitze des Secret Service

Pierson räumte bei der Anhörung am Dienstag ein, dass der Secret Service in den vergangenen Jahren seinen "Teil an Herausforderungen" gehabt habe. In den kommenden Monaten wolle sie ihre Bemühungen verstärken, um den Dienst "auf ein Leistungsniveau zu bringen, das der entscheidenden Mission gerecht wird, die wir ausfüllen".

Präsident Barack Obama hatte Pierson im März 2013 als erste Frau an die Spitze des Secret Service geholt, nachdem der Ruf der Eliteeinheit unter einem Sexskandal gelitten hatte. Wegen der Vorwürfe mussten mehrere Mitarbeiter ihre Posten räumen, der Secret Service erließ einen neuen Verhaltenskodex.

(APA/AFP)

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