"Externalisierung" soll Einsparungen von 3,4 Millionen Euro ermöglichen. Die Kündigung betrifft 182 Mitarbeiter.
Nach dem Abschied von seinem Stardirigenten Riccardo Muti hat die römische Oper die Kündigung aller Mitglieder des Orchesters und des Chors bekannt gegeben. Der Aufsichtsrat hat zur Kosteneinsparung eine "Externalisierung" des Orchesters und des Chors beschlossen. Deren Mitglieder sollen eine Vereinigung gründen, die extern mit dem Theater zusammenarbeiten soll.
Neun Millionen Euro Verlust
Damit sind die Orchester- und Chormitglieder nicht mehr direkt bei der "Opera di Roma" angestellt, was dem Theater Einsparungen bei den Personalkosten in Höhe von 3,4 Millionen Euro ermöglichen soll. Die Kündigung betrifft 182 der insgesamt 460 Mitarbeiter des Theaters, berichtete Intendant Carlo Fuortes. Diese Strategie sei der einzige Weg, um eine Schließung des Opernhauses abzuwenden. Bisher hat noch kein Opernhaus in Italien einen derartigen Schritt zur Kosteneinsparung unternommen.
Die Oper war in den vergangenen Monaten immer wieder von Streiks lahmgelegt worden. Die schwerverschuldete Gemeinde Rom hat zunehmende Schwierigkeiten, die finanziellen Mittel zum Erhalt des Theaters aufzubringen. Die Produktivität des Opernhauses gilt als zu niedrig. Neun Millionen Euro Verluste hat die "Opera di Roma" notiert.
Fuortes muss auch einen Ersatz für Muti finden, der die in dieser Saison geplanten Opern "Aida" und "Le Nozze di Figaro" nicht dirigieren wird. Muti, Ehrendirigent auf Lebenszeit in Rom, hätte die Saison am 27. November mit Verdis "Aida" eröffnen sollen. Am 24. Mai 2015 stand er mit "Figaros Hochzeit" auf dem Programm.
(APA)