Formel 1: Bianchi-Familie berät mit Schumacher-Arzt

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Am Dienstag traf Gerard Saillant in Japan ein. Der französische Hirnchirurg hatte auch Michael Schumacher nach dessen Skiunfall behandelt.

Jules Bianchi kämpft nach dem Unfall im Grand Prix von Japan am Sonntag weiter mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus in Yokkaichi um sein Leben. Seit Montagnachmittag weilt auch die Familie des jungen Franzosen vorort. Sie alle hoffen nun auf Gerard Saillant. Der französische Hirn-Chirurg ist seit vielen Jahren einer der Vertrauensärzte von Michael Schumacher und traf am Dienstag in Japan ein.

Saillant betreute auch Schumacher nach dessen schweren Skiunfall in den schwersten Wochen und wird nun Bianchis behandelnden Chefarzt Dr. Haruhiko Tashiro unterstützen. "Wenn wir mit Saillant die Situation erörtert haben, werden wir mit Ihnen sprechen", sagte Vater Philippe Bianchi den vor der Klinik wartenden Medienvertretern.

Nicht der erste Schicksalsschlag für die Bianchis

Es ist nicht das erste Mal, dass die motorsportverrückten Bianchis durch ihre Leidenschaft an die Grenzen des Erträglichen stoßen. Jules' Großonkel Lucien starb 1969 bei Testfahrten in Le Mans, er war zuvor 17 Mal auch in der Formel 1 gestartet.

Ein Jahr vor Lucien Bianchis tödlichem Unfall war Jules Bianchis Großvater Mauro beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans nur knapp dem Tod entkommen. Er hatte sich schwere Brandverletzungen zugezogen, Lucien gewann das Rennen. Als dieser im Jahr darauf mit nur 34 Jahren auf dem Kurs in Frankreich verunglückte, beendete auch Mauro endgültig seine Karriere.

Jules Bianchi wollte trotzdem immer Formel-1-Pilot werden, die Motorsport-Tradition der Bianchis fortsetzen. Vater Philippe, Sohn von Mauro Bianchi, hatte es nicht gekonnt. "Es war zu schwer für mich, die Familie wollte kein weiteres Unheil mehr ertragen müssen", sagte er einmal.

Große Anteilnahme im Formel-1-Zirkus

Während rund um den Unfall eine erneute Diskussion über die Sicherheit in der Formel 1 aufgekommen ist, zeigen sich Fahrer und Teams mit Jules Bianchi und dessen leidgeprüfter Familie vereint. Wie nach dem Skiunfall von Rekordweltmeister Michael Schumacher, der sich dabei ebenfalls schwere Kopfverletzungen zugezogen hatte, reißt die Anteilnahme nicht ab. "Betet für Jules", schrieb WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton bei Facebook. "ForzaJules", titelte Ferrari auf seiner Homepage.

(APA/dpa/red)

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