"Gift für Volkswirtschaft": Team Stronach gegen Subventionen

Team-Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur
Team-Stronach-Klubobfrau Kathrin NachbaurAPA/BARBARA GINDL
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Klubobfrau Nachbaur fordert zudem Steuererleichterungen für Jungunternehmer. Gewinne aus Risikokapital sollen steuerbefreit werden.

Team-Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur fordert weniger staatliche Subventionen und eine höhere Eigenkapitalquote in den Unternehmen. Die Zinspolitik der EZB sei eine Enteignung der Sparer, kritisierte sie am Freitag in einer Pressekonferenz.

Für Nachbaur sind staatliche Subventionen "Gift für eine Volkswirtschaft". Diese brächten Kapital für Investitionen an Leute, die es nicht unbedingt benötigten. Vielmehr müssten Private dazu animiert werden, ihre Einlagen in die Wirtschaft zu investieren. Ausnahmen seien Subventionen für zukunftsträchtige Bereiche, wie etwa für neue Energiequellen.

Mehr Wagniskapital

Das Team Stronach hat einen Vierpunkte-Plan erarbeitet, um den Wirtschaftsstandort für Jungunternehmer zu stärken. Bei Gewinnen aus Risikokapital sollen Jungunternehmen eine Steuerbefreiung in den ersten drei bis fünf Jahren erhalten, und Ausschüttungen und Veräußerungsgewinne um 50 Prozent geringer versteuert werden. Verluste bei nichtbörsennotierten Unternehmen sollen abgeschrieben werden können. Außerdem soll Wagniskapital sofort abschreibbar sein.

Des Weiteren kritisiert Nachbaur, dass Fremdkapital steuerlich absetzbar ist, während Eigenkapital versteuert werden muss. Dies fördere die hohe Fremdkapitalquote der österreichischen Unternehmen.

60 Wochenstunden Höchstarbeitszeit

Die Zinspolitik der EZB ist für Nachbaur eine Enteignung der Sparer, um Staatsschulden zu tilgen. Durch die hohe Sparquote seien besonders die Österreicher von der Niedrigzinspolitik betroffen. Das Team Stronach fordert höhere Zinsen, um dem faktischen Kapitalverlust der Sparer entgegenzuwirken.

Die Forderung der Industriellenvereinigung (IV) nach einer Erhöhung der Höchstarbeitszeit auf 60 Stunden pro Woche hält Nachbaur für vernünftig. Mit der vom Team Stronach geforderten Unternehmensbeteiligung der Arbeiter wären Diskussionen über Arbeitszeitliberalisierung aber hinfällig.

(APA)

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