Fusionen: VfGH sieht kein Recht auf "ungestörte Existenz"

Verfassungsgerichtshof
Verfassungsgerichtshof Die Presse
  • Drucken

Der Verfassungsgerichtshof hat den steirischen Gemeinden eine Abfuhr erteilt. Der Landesgesetzgeber habe "weitgehenden" Gestaltungsspielraum.

Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat eine erste Tranche von Anträgen gegen steirische Gemeindefusionen entschieden und den Gemeinden dabei eine Abfuhr erteilt. Die Anträge wurden zurückgewiesen, das Höchstgericht betonte grundsätzlich: "Die Verfassung garantiert der einzelnen Gemeinde kein Recht auf 'ungestörte Existenz'." Der Landesgesetzgeber habe "weitgehenden" Gestaltungsspielraum.

Die in den Anträgen behauptete Verfassungswidrigkeit der Gemeindestrukturreform aus formalen Gründen, nämlich aufgrund fehlerhafter Kundmachung des Gesetzes bzw. der Verordnung, treffe nicht zu, wurde am Dienstag bei der Entscheidungsverkündung festgehalten.

Entschieden wurde bisher über die Anträge folgender Gemeinden: Waldbach, Ganz, Parschlug, Tragöß, Eisbach, Tauplitz, Pichl-Kainisch, Altenmarkt/Fürstenfeld, Etzersdorf-Rollsdorf, Saifen-Boden, St. Marein/Neumarkt, Rohrmoos-Untertal, Pichl-Preunegg, Etmißl, Raaba und Grambach. Zahlreiche weitere Anträge liegen noch vor.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PK STEIRISCHE LANDESSPITZE ZU VFGH-ENTSCHEIDUNG: VOVES / SCH�TZENH�FER
Innenpolitik

Höchstgericht: Grünes Licht für Gemeindefusionen

Die ersten 16 steirischen Orte blitzten mit ihren Anträgen gegen eine Zusammenlegung ab. Es gebe „kein Recht auf ungestörte Existenz für einzelne Gemeinden“, betont der VfGH.
Schützenhöfer und Voves
Politik

Fusionen: Voves und Schützenhöfer "strecken Hand aus"

Steiermarks Landeschefs sind erleichtert, nicht mehr als "Depperte hinter dem Semmering" hinterfragt zu werden.
VfGH-Session: Von Kirche über Nichtraucherschutz bis Wiener Leichen
Politik

VfGH urteilt über steirische Gemeinden und Wiener Leichen

Auf dem Programm der Herbst-Session der Verfassungsrichter stehen unter anderem Anträge gegen die Fusion von steirischen Gemeinden.
Fusion
Politik

Steirische Gemeindefusionen: FPÖ will "Angfressene" abholen

40 Gemeinden haben gegen eine Zusammenlegung berufen. SPÖ und ÖVP geben sich gelassen. Die FPÖ forciert ihre Anti-Fusions-Kampagne.
Symbolbild: Fusion
Politik

Steirische Gemeindefusionen: 38 Anträge beim VfGH eingelangt

Die Gemeinden fordern eine Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Zwangszusammenschlüsse.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.