Reaktionen: Bergmann sei "beste Lösung"

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Bergmann gehe "mit Ruhe, künstlerischem Anspruch und wirtschaftlichem Sachverstand an ihre schwierige Aufgabe heran", so ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter.

Freude über die erste Frau an der Spitze des Wiener Burgtheaters kommt auch aus den Reihen der Politik. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) etwa sieht in Karin Bergmann "nicht nur eine Kennerin des Hauses, sondern auch eine Integrationsfigur, die stabilisierend wirkt". Nach Erfolgen als Krisenmanagerin erhalte sie nun Gelegenheit, das Haus "mit ihrer künstlerischen Handschrift zu prägen".

Seine Parteikollegin, SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm, sieht vor allem im Hinblick darauf, dass Leitungsfunktionen an Theatern im deutschsprachigen Raum "nach wie vor fest in Männerhand sind", ein "deutliches Zeichen gesetzt". 250 Jahre habe es gedauert, bis erstmals eine Frau Direktorin des Burgtheaters wird. "Karin Bergmann ist die beste Lösung", meinte sie daher unisono mit SPÖ-Kultursprecherin Elisabeth Hakel in einer Aussendung.

Zustimmung zur "nüchternen, pragmatischen und letztlich klugen Entscheidung" von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) kommt auch von Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen, der der Theaterexpertin "die nötige Erfahrung" zuspricht. "Sie kennt das Haus, gehört nicht zu den eitlen Selbstdarstellern, unter denen die Bundestheater zu leiden hatten, und genießt den Rückhalt des Ensembles und der Belegschaft", so Zinggl. "Ihre Ernennung wird hoffentlich dazu beitragen, das Haus finanziell zu stabilisieren, es künstlerisch neu auszurichten und den Schutt der Ära Hartmann abzutragen."

ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter traut Bergmann jedenfalls zu, "den Spagat zwischen einer funktionierenden wirtschaftlichen Gebarung und einem künstlerisch hochstehenden Angebot des Theaters" zu schaffen. Bergmann gehe "mit Ruhe, künstlerischem Anspruch und wirtschaftlichem Sachverstand an ihre schwierige Aufgabe heran" und sei eine gute Wahl, das Burgtheater "wieder auf Kurs zu bringen". "Das Burgtheater braucht einen Neubeginn, der strikt auf Kosteneffizienz ausgerichtet sein muss. Denn die Qualität des Theaters darf nicht weiter darunter leiden, dass es manche in den letzten Jahren als sprichwörtlichen Selbstbedienungsladen missbraucht haben."

Nicht die Skandale, sondern "die künstlerische Arbeit des Hauses soll endlich wieder in den Mittelpunkt gestellt werden und für Schlagzeilen sorgen", meint auch NEOS-Kultursprecherin Beate Meinl-Reisinger in einer Aussendung. Sie wünsche Bergmann, "dass sie mit voller Rückendeckung des Kulturressorts die Altlasten des Hauses möglichst rasch hinter sich lassen kann".

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