Eine Spezialfirma wurde für künftige Inspektionen beauftragt. Die Botschafter der betroffenen Länder bezeichneten die Aktion als "extremen Fall".
Um Flughafen-Mitarbeiter vor dem Ebola-Virus zu schützen führt der Brüsseler Flughafen künftig Gepäckkontrollen durch. Grund sei eine wachsende Furcht des Personals vor Ebola, teilte der Flughafen der belgischen Hauptstadt am Freitag mit. Neben Paris bietet derzeit nur Brüssel Direktverbindungen aus Europa in die betroffenen westafrikanischen Länder an.
Eine Spezialfirma soll künftig Gepäck aus Sierra Leone, Guinea und Libera auf austretende Flüssigkeiten untersuchen. Koffer und Taschen, aus denen Flüssigkeit austritt, sollen zerstört werden. Eine Flughafensprecherin erklärte auf Anfrage, Hintergrund seien Befürchtungen des Personals, Passagiere könnten möglicherweise infiziertes Fleisch aus den betroffenen Ländern einführen.
Verzögerungen bei Entladung
Am Donnerstag war es bei der Entladung einer Maschine aus Westafrika zu Verzögerungen gekommen, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga meldete. Passagiere mit einem Anschlussflug mussten ohne ihr Gepäck weiterreisen. Die Transportgewerkschaft UBT hatte ihre Mitglieder aufgerufen, keine Flugzeuge mehr zu entladen, solange es keine Informationen über Sicherheitsmaßnahmen gebe.
Die Botschafter von Sierra Leone, Guinea und Liberia in den Benelux-Staaten bezeichneten die Aktion am Freitag laut Belga als "extremen Fall". "Wir müssen insbesondere sensibilisieren und gegen eine Stigmatisierung kämpfen", teilten sie mit.
Mindestens 4555 Ebola-Tote bisher
In den drei genannten Ländern zählte die WHO bisher knapp die Hälfte aller Infektionen und mehr als die Hälfte aller Todesfälle. Am schlimmsten ist die Situation nach wie vor in Liberia.
Die Zahl der Ebola-Toten ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf mindestens 4555 gestiegen. Insgesamt habe man mittlerweile 9216 Fälle registriert, teilte die WHO am Freitagabend in Genf mit. Der Anstieg war erwartet worden, für die kommenden Wochen wird allerdings mit deutlich wachsenden Fallzahlen gerechnet.
(APA/dpa)