Wer ist Sabine Haag?

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Seit dem Abschluss ihres Studiums ist Haag in der Kunstkammer tätig. Die wichtigste Aufgabe der dreifachen Mutter als KHM-Direktorin: Die Schatzkammer der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Sabine Haag wird Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM). Haag "kennt das Haus in all seiner Vielfalt und hat in ihrer langjährigen Tätigkeit den Respekt und das Ansehen der Belegschaft gewonnen", sagte Bundesministerin Claudia Schmied am Mittwoch. Seit 1990 ist die Kunsthistorikern am KHM. Seit 1. Dezember 2007 ist sie Direktorin der Kunstkammer sowie der Weltlichen und Alten Geistlichen Schatzkammer. Vor der Öffentlichkeit hielt sich die 46-jährige Wissenschafterin bisher allerdings weitgehend im "Elfenbeinturm" der seit 2002 geschlossenen Kunstkammer versteckt.

Sabine Haag wurde am 28. Februar 1962 in Bregenz geboren. Nach einem Aufenthalt im kalifornischen Santa Barbara studierte sie von 1981 bis 1989 Anglistik, Amerikanistik und Kunstgeschichte in Innsbruck und Wien. Im Jahr darauf begann sie ihre Tätigkeit als Kuratorin in der Kunstkammer. Seit Beginn ihrer Tätigkeit im KHM leistete sie Beiträge zur Erfassung und Neubewertung der Bestände.

"Habsburgische Kunst- und Wunderkammern"

In den 17 Jahren bis zu ihrer Bestellung als Direktorin der Kunstkammer kuratierte die dreifache Mutter Ausstellungen - etwa 2005 "Meisterwerke aus den habsburgischen Kunst- und Wunderkammern". Erstmals kurzfristig in die Öffentlichkeit trat sie nach Wiederauftauchen der Saliera: Sie war an deren Untersuchung und Restauration beteiligt.

Anschließend widmete sie sich verstärkt ihren Spezialgebieten Bernstein und Elfenbein. "Bernstein für Thron und Altar: Das Gold des Meeres in fürstlichen Kunst- und Schatzkammern" war Ende 2005 zu sehen, mit "Des Kaisers Elfenbein" versuchte das KHM im vergangenen Jahr, die Aufmerksamkeit auf die dringend wiederzueröffnende Kunstkammer und ihre Kostbarkeiten zu lenken.

"Weltweit führende Sammlung"

"Immerhin wurde das KHM quasi als Schatzkammer für diese Kostbarkeiten entworfen - und diese Geschichte verpflichtet", betonte Haag in einer Sonderbeilage der "Presse" über das "Jahrhundertprojekt" der Neuaufstellung. "Wir wollen zeigen, dass wir die weltweit führende Sammlung sind." Durch die häufigen Verzögerungen der Wiedereröffnung hatten Haag und ihr Team viel Zeit, sich der wissenschaftlichen Erfassung aller Objekte zu widmen.

"Ich bin ein Barockmensch", sagte die 46-Jährige zur "Presse". Als ihre Lieblingsstücke bezeichnete sie das Doppeldenkmal von Leopold I. und Joseph I. zu Pferd, sowie die "Furie". Diese brachte ihrem anonymen Gestalter auch die Bezeichnung "Furienmeister" ein und ziert die ihre jüngste Veröffentlichung "Meister der Elfenbeinkunst" von 2007. Ein Buch, das "eine große Forschungslücke schließt", wie die "Wiener Zeitung" lobte. Für 2010 plant sie eine weitere Publikation über den "Furienmeister".

Mehrere Vorträge und Forschungsprojekte über die Skulptur der Barockzeit in Stein, Elfenbein, Bernstein und Holz, zur Sammlungsgeschichte der Kunstkammer und der Schatzkammern etwa auch der Hofburg, bestimmen die wissenschaftliche Laufbahn Haags.

Von Dresden bis Bilbao

Für Ausstellungen im Ausland wurde Haag im vergangenen Jahr verstärkt hinzugezogen. So kuratierte sie in den Kunstsammlungen Dresden die Schau "Kaiser Rudolf II. zu Gast in Dresden" und zeigt ab Oktober "Masterworks from the Kunsthistorisches Museum, Vienna" im Guggenheim Museum Bilbao.

Haags grüßte Herausforderung wird wohl sein, die Kunstkammer vollständig neu aufzustellen. In der "Presse"-Beilage betonte sie ihr Bemühen, den Besucher auch für die kleinsten Kostbarkeiten zu begeistern. "Früher hat man der Besucherfreundlichkeit nicht so viel Augenmerk geschenkt", wird die künftig Jüngste unter den Bundesmuseen-Direktoren zitiert. "Für uns ist sie ein Hauptkriterium."

(APA/Red.)

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