Hütten geräumt: Das große Zusperren in der Fanzone Wien

(c) AP Photo/Lilli Strauss
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Auch der "Super-Spieltag" am Donnerstag hat nicht den versprochenen Umsatz gebracht. 20 der 86 Stände werden nun wegen schlechter Geschäfte geschlossen.

Trotz der voll gefüllten Fanzone am Donnerstagabend beim Match Österreich gegen Polen haben sich am Freitag 16 Wirte auf der Wiener Partymeile entschlossen, insgesamt 20 Stände zu schließen.

Bis Freitagnachmittag hatten die Wirte in der Fanzone Wien die Wahl, sich für das Zusperren oder das Weitermachen zu entscheiden. Die Wirte wollen offenbar ihre Zelte in der Fanzone wegen des schlechten Geschäfts abbrechen. Insgesamt rund 60 Gastronomen sind auf der Partymeile vertreten. Einige Wirte haben mehrere der 86 Stände gleichzeitig gemietet.

"Die Stimmung ist sehr aufgeheizt"

Ab Samstag dürfen diese Gastronomen ihre Zelte nicht mehr aufsperren. Die Gastronomie-Leitung in der Fanzone und die Zuständige der Stadt Wien waren vorerst nicht erreichbar.

Pächter, die schließen, bekommen ihre Standkosten anteilsmäßig zurück. "Es gibt die Möglichkeit des Ausstiegs, das haben wir ihnen angeboten", sagte der Gastro-Leiter der Fanzone, Christian Chytil - obwohl dieses Verhalten eigentlich nicht den vereinbarten Rahmenbedingungen entspreche und einen Vertragsbruch darstelle. "Die Stimmung ist sehr aufgeheizt", so der Unternehmer.

"Für die Fanzone ist das nicht schlimm" 

Chytil hatte damit gerechnet, dass nicht mehr als drei bis vier Stände zusperren. Der Hauptanteil der ausgestiegenen Gastronomen befinde sich am Burgring, auch vereinzelte Wirte am Heldenplatz würden gehen, berichtet Chytil. "Für die Fanzone an und für sich ist es nicht schlimm, es gibt in allen Bereichen noch genügend Versorgung." Die Gäste bekämen weiterhin alles, was man sich wünschen könne.

"In einem Teilbereich werden die Hütten abgebaut", erklärte der Catering-Unternehmer. "Es werden einige Stände bleiben." Übernommen werden sie vermutlich von Gastronomen, die auf der Fanzone bereits vertreten sind und nicht ausgestiegen sind. Einige hätten diesbezüglich schon angerufen.  

1500 Euro Umsatz am "Super-Tag"

Die Platzmiete, deren Reduktion verlangt werde, mache nicht die gesamten Kosten für eine Hütte aus, sondern gut die Hälfte, erklärte ein Wirt. Bei einer rund 40.000 Euro teuren Speisehütte - dabei ist auch die Standmiete inkludiert, würde die verlangte Reduktion gut ein Viertel ausmachen.

Selbst am "Supertag" beim Spiel Österreich gegen Polen habe er trotz gesenkter Preise nur 400 Speiseportionen verkauft und rund 1500 Euro umgesetzt, so die Beschwerde des Gastronoms. Dies entspreche lediglich dem für jeden Tag angekündigten Durchschnitt und sei das Minimum, um ohne Verlust aussteigen zu können. Die bisher vereinbarten Sonderregelungen bezüglich flexiblerer Öffnungszeiten und günstigerer Getränkepreise bis 15.00 Uhr gelten den Wirten zufolge weiterhin.

(APA/Red.)


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