leicht Die größte erschlossene Burgruine des Waldviertels ist ein Abenteuerspielplatz - gerade gut genug erhalten, um sich gedanklich ins Mittelalter versetzten zu können.
Eine Ruine sollte ein bisschen so sein wie ein Abenteuerspielplatz: Mitten im Wald, mit viel Platz zum Herumlaufen, Klettern, Verstecken. Und mit gerade genug Bausubstanz, damit man sich gedanklich ins Mittelalter versetzen kann.
Die Kollmitz im Thayatal ist so ein Ort. Die größte erschlossene Burgruine des Waldviertels breitet sich auf einem Felsen über der Thaya auf 120 Meter Länge aus. Erstmals erwähnt wurde die Anlage 1135, seit Anfang des 19.Jahrhunderts ist die einstmals imposante Grenzbefestigung immer mehr verfallen. Heute sind immerhin beide Türme begehbar, eine Jausenstation ist ganzjährig von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Wir verlassen Raabs an der Thaya über den Thayatal-Wanderweg mit der Nummer 630. Er führt entlang des naturbelassenen Flusses, biegt dann links in den Wald ab; nach einer kurzen Steigung führt der Weg übers Feld bei Kollmitzdörfl, wo wir bei der alten Eiche rechts dem Feldweg folgen, von dem am Waldrand ein markierter Pfad abzweigt. Im Wald treffen wir auf die Kollmitz vorgelagerte „Böhmische Mauer“, eine Wehranlage, durch die wir dem Weg bis zur Ruine folgen. Statt zurückzugehen, könnten wir auch dem Wanderweg nach Drosendorf folgen, durch die schönste Flusslandschaft Niederösterreichs. Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf einen Blick
Dauer: 2 Stunden
Startpunkt: Raabs an der Thaya
Anfahrt: Mit dem Auto
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2008)