Stoppte Dichand Faymann-kritischen Karikaturisten?

(c) Reuters (Leonhard Foeger)
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Der "Superrudi"-Zeichner Szyszkowitz arbeitete mit Genehmigung des "Krone"-Chefs auch für die Wiener Zeitung. Nun heißt es: Er darf nicht mehr für die Konkurrenz zeichnen.

Die "Kronen Zeitung" legt sich für den SPÖ-Spitzenkandidaten Werner Faymann ins Zeug, das hat nun offenbar auch Folgen für den freien Karikaturisten Markus Szyszkowitz. Er zeichnet für die „Krone" die „Superrudi"-Comics und arbeitete die vergangenen drei Jahre auch als politischer Karikaturist für die "Wiener Zeitung" - mit der Genehmigung von "Krone"-Chef Hans Dichand. Der stößt sich plötzlich an dem Engagement: Nach Informationen der APA zog Dichand seine Erlaubnis zurück und stellte den Karikaturisten vor die Wahl, künftig nur mehr für eines der beiden Medien zu arbeiten. Grund dafür sollen mehrere kritische Faymann-Karikaturen sein, die Szyszkowitz zuletzt in der Wiener Zeitung publizierte.

Offziell bestätigen mag das aber niemand. Die Begründung von Seiten der „Kronen Zeitung" lautet vielmehr: Arbeit für konkurrierende Medien sei nicht möglich. Der Zeichner entschied sich schließlich für das finanziell umfangreichere Engagement bei der "Krone". Szyszkowitz selbst bestätigte lediglich, dass er künftig nur mehr für diese eine Tageszeitung tätig sein werde.

Andreas Unterberger, Chefredakteur der "Wiener Zeitung", lässt Kritik an dieser Vorgangsweise durchklingen. "Es wäre eine sehr bedenkliche Einschränkung der Pressefreiheit, wenn das Verbot der 'Kronen Zeitung', für die 'Wiener Zeitung' zu arbeiten, einen politischen Hintergrund hätte", so Unterberger. Zu den Details der Causa wollte aber auch er keinen Kommentar abgeben. Aus der "Kronen Zeitung" gab es zunächst keine Stellungnahme.

(APA/Red.)

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