Radovan Karadzic ist nicht mein Vater

(c) EPA (Eric Mahoudeau)
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Was verheimlichen Bretschneider, Haneke & Co? Und wo ist Erhard Busek geblieben?

Was hat Michael Haneke zu verbergen? Sein Bart und seine Haare deuten darauf hin, dass er irgendetwas auf dem Kerbholz haben muss. Und jetzt macht er einen auf Wunderregisseur, der ganz ungeniert bei Preisverleihungen vor der Kamera posiert. Wir sollten nachforschen, ob er seine Gewaltobsession, die er jetzt in Filmen zeigt, nicht schon früher an echten Menschen oder Tieren ausgelebt hat. Wer würde vor uns erscheinen, würden wir mit dem Rasiermesser anrücken? Jim Morrison, vielleicht? Der soll ja seinerzeit auch ein ziemlich wilder Hund gewesen sein. Gerüchten zufolge soll auch Richard Lugner schon den Mann mit dem weißen Bart und dem wallenden Haar in seinem Einkaufszentrum gesehen haben, nichts ahnend, dass sich dahinter der 1971 angeblich verstorbene Sänger der „Doors“ verbergen könnte.

Nicht nur bei Haneke, auch bei vielen anderen ist jetzt Zweifel angebracht. Was verheimlicht Fessel-Gfk-Chef Rudolf Bretschneider? Warum ist es um Ex-EU-Kommissar Franz Fischler in jüngster Zeit so verdächtig ruhig geworden? Und warum gibt es keine Jugendfotos von Vizekanzler Wilhelm Molterer, auf denen die Bartstoppeln noch keine ständigen Begleiter waren? Oder fragen wir anders: Wo ist eigentlich der alte, der echte Erhard Busek mit seiner glatten Haut, geblieben? Und wer spielt jetzt seine Rolle?

Bei all dem Verwirrenden, dem wir jetzt ausgesetzt sind, ist aber auch etwas geschehen, worüber man lächeln muss. Allen Ernstes wird verschiedentlich behauptet – sogar über Österreichs Grenzen hinaus –, Karadzic wäre mein unehelicher Vater. Das ginge sich zwar altersmäßig aus, ist aber nicht so. Ich habe eine Mutter und einen Vater und bin stolz auf meine Eltern. Natürlich könnte ich auch auf einen Vater wie Karadzic stolz sein... nein, das dann doch nicht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2008)

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