ORF-Kinderprogramm: Lila Wildschwein statt Confetti

Verantortlich fürs neue Programm: Evelyn Prochaska-Pluhar, Thomas Brezina
Verantortlich fürs neue Programm: Evelyn Prochaska-Pluhar, Thomas Brezina(c) ORF (Günther Pichlkostner)
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Neun neue Formate lösen ab September Confetti TiVi ab. Statt der Zottelfigur kommt eine lila Wildschwein-Handpuppe von Jim Henson. Helmi kehrt zurück, Kasperl bleibt. Konzipiert hat das Programm Thomas Brezina.

Als Rekation auf einen Publikumsschwund vor allem am Nachmittag verändert der ORF sein Kinderprogramm. Ab 13. September wird "Confetti TiVi" von insgesamt neun neuen und einigen bekannten Formaten abgelöst. Federführend beim neuen Kinderprogramm, dass sich „Okidoki" nennt, war Kinderbuch-Autor und Moderator Thomas Brezina.

Ein wesentliches Anliegen für Brezina ist die Förderung der Persönlichkeit der Kinder. "Das Kinderprogramm ist kein Ghetto, Kinder sind kein Randprogramm", sagte er bei der Präsentation des Programms am Donnerstag. Vor allem mehr eigenproduzierte Sendungen - umgesetzt von KidsTV - sollen die jungen Seher an den Sender binden, und das ab dem Alter von drei Jahren.

Wildschwein namens Franz Ferdinand

Das Kinderprogramm bekommt auch ein neues Gesicht: Der gelb-grüne Confetti geht in Pension, die neue Figur heißt Franz Ferdinand und ist "das erste lilafarbene Wildschwein der Welt". Die Sendung "Sau gut" steht ganz unter dem Stern der neuen Figur, einer Handpuppe aus der Werkstatt von Jim Henson. Ein aus zwölf Kindern bestehendes "Team" präsentiert darin Kreativtipps, Wissensclips, Gags oder Mitmach-Aktionen.

"Kasperl wird überleben", sagte Brezina. Er werde jedoch ein wenig aufpoliert, in ein Rahmenprogramm eingebettet und bekommt eine neue Bühne. Ein Wiedersehen gibt es mit "Helmi", dem "Forscherexpress", "1, 2 oder 3" sowie dem "Miniuniversum".

Karaoke-Show

Musikalisch geht es bei "Freddy und die Wilden Käfer" zu: "Lustige Karaoke-Kinderlieder" mit dem Komponisten und Sänger Freddy Gigele sollen die Jüngsten zum Tanzen und Mitsingen anregen. "Die Rätsel des Pharao" heißt die neue Spieleshow, die Wissen, Spaß und Kreativität vereinen soll.

Keine täglichen Nachrichten

Eine eigene tägliche Nachrichtensendung für Kinder wird es nicht geben, stattdessen setzt man auf eine wöchentliche Infotainment Show. "W?W?W?" nennt sich das Format, das am Wochenende Nachrichten kindergerecht aufbereiten soll.

Am Samstag zeigt der ORF mit dem "Tom Turbo Detektivclub" die ausgebaute Version der Serie "Tom Turbo", "Voll stark!" entführt in die Welt der exzentrischen Familie Hopper, die Kindern Wissenswertes über gesundes Essen, Bewegung und das Familienleben beibringen soll.

Neue Verantwortliche, altes Budget

Neben der neuen Philosophie gibt es aber auch eine Reihe von neuen Gesichtern und Personen im Hintergrund. Die neue ORF-Kinderprogrammverantwortliche ist Evelyn Prochaska-Pluhar, Brezina wird neben seiner Konzeptionstätigkeit weiterhin auch vor der Kamera stehen.

Kosten wird das neue Programm laut Unterhaltungschef Edgar Böhm "nicht mehr als vorher". Programmchef Wolfgang Lorenz bezifferte das Jahresbudget mit zehn Millionen Euro. Dass keine dezidierten Sendungen für Jugendliche angeboten werden, sieht Lorenz entspannt: "Das Schlimmste, das man machen kann, ist irgendwo Jugend drüberzuschreiben", so der Programmdirektor, "ab zwölf sind die Jugendlichen in eigener Verantwortung, sie suchen sich selbst aus, was sie sehen wollen".

(APA/Red.)

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