Google hat seinen ersten Browser veröffentlicht. "Chrome" ist ein Frontalangriff auf die Platzhirsche Internet Explorer (IE) und Firefox, die sich heuer in überarbeiteter Version präsentieren. Google wirbt, genau wie die Konkurrenz, damit schneller und nutzerfreundlicher zu sein. Einige Elemente und Funktionen sind tatsächlich innovativ - andere sind bereits aus anderen Browsern bekannt.Weiter: Was "Chrome" anders und besser macht
Der augenfälligste Unterschied zu anderen Browsern sind die Tabs von Googles "Chrome". Jeder Tab hat eigene Kontollelemente und eine eigene URL-Leiste - bei der Konkurrenz gilt das nur für jedes eigenständige Fenster.
Öffnet man einen neuen Tab, erhält man eine Vorschau auf die eigenen neun meistbesuchten Seiten, die zuletzt hinzugefügten Bookmarks und die zuletzt geschlossenen Tabs. Außerdem lässt sich in einem neuen Tab direkt der Verlauf durchsuchen. Löst man auf anderen Webseiten eine Suchanfrage in einer eigenen Suchbox aus, merkt sich "Chrome" diese Suchbox und fügt sie auf die "Neue-Tab-Übersicht" hinzu.
Google hat auch die Anordnung der Tabs flexibler gestaltet als die Konkurrenz. So können Tabs beliebig verschoben werden und zwar nicht nur innerhalb des bestehenden Fensters: Sie können direkt in andere Fenster gezogen, oder einfach auf halben Weg "losgelassen" werden, um sie in ein eigenes Fenster umzuwandeln.
Die Eigenständigkeit der Tabs von Google hat auch direkt Einfluss auf die Performance des Browsers. Jeder Tab wird als eigener Prozess geführt. Dass hat den Vorteil, dass Fehler auch auf einen Tab beschränkt bleiben. Beim "Hängenbleiben" einer Seite muss dadurch nicht mehr der gesamte Browser neu gestartet werden. Die Prozesse lassen sich über einen eigenen "Task-Manager" verwalten und einzeln beenden.
Wie auch bei IE 8 und Firefox 3 wird bei der Eingabe in die URL-Leiste in Echtzeit Verlauf und Favoriten durchsucht. Die Funktion hat allerdings Microsoft eindeutig am besten umgesetzt. Im neuen IE 8, der ebenfalls nur in einer Testversion verfügbar ist, werden die Echtzeit-Ergebnisse strukturiert dargestellt; einzelne Einträge können direkt gelöscht werden und werden dann bei künftigen Eingaben nicht mehr berücksichtigt. Natürlich hat sich auch Google für die Chrome-URL-Leise etwas besonderes ausgedacht. Die "Omnibox" - so der offizielle Name - ist nämlich nicht nur URL-Zeile, sondern auch Suchfenster.
Eine Google-Suche wird in der URL-Leiste grundsätzlich automatisch ausgelöst, wenn man einzelne Begriffe eingibt und bestätigt. Man kann Chrome mit der Tastenkombination "Strg + K" auch unmissverständlich klar machen, dass nun eine Suchanfrage gewünscht ist. In der URL-Leiste erscheint dann ein kleines Fragezeichen.
Es wäre nicht Google, wenn die Suchfunktionalität des neuen Browsers nicht bis ins letzte Detail durchdacht wäre. Hat man einmal auf einer Webseite eine Suchanfrage über eine eigene Suchbox ausgelöst (etwa hier), kann man das künftig auch direkt über die URL-Leiste machen. Dazu gibt man einfach die URL der entsprechenden Seite ein und drückt dann die "Tab"-Taste.
In den Optionen können übrigens auch andere Suchmaschinen statt Google als Standard-Suchmaschine festgelegt werden.
Mit der Funktion "Anwendungsverknüpfung erstellen", kann man webbasierte Anwendungen, wie Google Mail, direkt vom Desktop, oder aus dem Startmenü aufrufen.
Google wurde schon oft nachgesagt eine wahre Datenschutz-Katastrophe zu sein. Der Chrome-Browser hat jedenfalls, wie Microsofts IE 8, einen eigenen Privatsphäre-Modus. Öffnet man ein solches Privacy-Fenster, werden etwa keine Cookies mehr gespeichert und auch der Verlauf bleibt leer.
Innovativ zeigt sich Google auch beim Umgang mit Popup-Fenstern. Statt sie einfach zu blockieren, öffnen sich Popups als minimierte Fenster, die am unteren Rand des aktuellen Fensters eingeblendet werden. Handelt es sich um ein erwünschtes Popup, kann man es nun einfach vergrößern. Anderenfalls kann das Fenster mit einem Klick geschlossen werden. Chrome steht hier zum Download bereit.
Was Googles 'Chrome' besser macht
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