FPÖ: Neuer Wirbel um ein altes Strache-Foto

Auf dem Original sollen auch echte Waffen zu sehen sein.

Wien (pri/APA). Neue Aufregung um ein altes Strache-Foto. „News“ legt nun das Original jenes Bildes vor, das FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Anfang 2007 selbst dem ORF übergeben hatte, um den Vorwurf zu entkräften, er habe in den späten Achtzigerjahren an Wehrsportübungen teilgenommen. Laut „News“ haben die FPÖ-Verantwortlichen damals jedoch Teile des Fotos herausgeschnitten, im Original seien nun auch echte Waffen zu sehen: Der Lauf einer doppelläufigen Schrotflinte sowie eine weitere Person, die mit einer Art Sturmgewehr hantiert. Bei dem von Strache 2007 veröffentlichten Foto waren nur er und drei weitere Personen sowie Schlagstöcke und ein Dolch zu sehen gewesen. Strache rechtfertigte sich damals, es habe sich dabei um eine Paintball-Spielerei im Wald gehandelt.

Strache dementiert

„Ich habe damit gerechnet“, meint Strache nun zur „Presse“. Das Foto, so der FPÖ-Chef, sei von Ewald Stadler an „News“ übergeben worden. Dass darauf echte Waffen abgebildet sind, dementiert Strache. Es handle sich um „Soft-Gun-Spielzeug mit kleinen gelben Plastikkugeln und Paint-Ball-Spielzeug mit Farbkugeln“. Das Auftauchen des Fotos sei ein Zeichen dafür, dass Strache „manchen Mächtigen im Land im Weg steht“, so die FPÖ-Generalsekretäre Herbert Kickl und Harald Vilimsky. Ein neuerlicher Versuch, „eine Schmutzkübelkampagne zu inszenieren“.

Ewald Stadlers Rolle

Das Foto ist Teil einer Serie, die der damalige FPÖ-Abgeordnete Ewald Stadler Ende 2006 an die Partei weitergeleitet hatte und von deren Existenz in der Folge auch die Medien erfuhren. Stadler und die Parteiführung um Strache waren damals in einen Machtkampf um die Freiheitliche Parteiakademie verstrickt. Dass er selbst die Medien über die Existenz der Fotos in Kenntnis gesetzt habe, wurde von Stadler stets dementiert. Mittlerweile ist Stadler zum BZÖ gewechselt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2008)

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