Grüne: Van der Bellen geht, Glawischnig kommt

Van der Bellen, Glawischnig
Van der Bellen, Glawischnig(c) AP (Zak)
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Der Obmann der Grünen nimmt nach den Verlusten bei der Nationalrats-Wahl seinen Hut. Seine bisherige Stellvertreterin Eva Glawischnig soll neue Partei-Chefin werden.

Nach dem für die Grünen enttäuschenden Ergebnis bei der Nationalratswahl gibt es in der Partei nun personelle Konsequenzen: Parteichef Alexander Van der Bellen tritt zurück. Das gab Van der Bellen am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt.

Van der Bellens Nachfolgerin soll die bisherige Vizechefin Eva Glawischnig werden. Für ihre Wahl gab es am erweiterten Bundesvorstand der Grünen am Freitag nur eine Gegenstimme - jene des EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber. Dieser kritiserte, durch die Entscheidung im Vorstand habe man die Abstimmung beim Bundeskongress "präjudiziert" und diese so zu "Scheinwahlen" degradiert.

Glawischnig muss nun noch formal durch einen außerordentlichen Bundeskongresss als neue Parteichefin bestätigt werden. Die Agenden Van der Bellens wird sie sofort übernehmen.

"Elf Jahre sind genug"

Van der Bellen erklärte, er habe die Entscheidung zu seinem Rückzug schon am Wahlabend getroffen: "Elf Jahre sind genug". Ein Abschied aus der Politik sei sein Rückzug von der Parteispitze aber nicht. Auf die Frage, ob er auch sein Nationalratsmandat niederlegen wolle, sagte der Professor: "Ich bin ein begeisterter Parlamentarier und sehe keinen Grund, warum ich nicht im Parlament bleiben soll."

"Es war eine interessante und schöne Zeit", resümierte der scheidende Parteichef. In den vergangenen elf Jahren habe es die Partei in alle Landtage geschafft und die österreichischen Grünen zählten nun zu den erfolgreichsten Europas.

"Liebe Eva, ich wünsche Dir alles Gute", waren Van der Bellens abschließende Worte bei der Pressekonferenz. Glawischnig dankte es ihm mit den Worten, es tue ihr sehr leid, dass er gehe: "Danke Sascha, danke für die schöne Zeit". In ihrer Stellungnahme lobte sie Van der Bellen als einen Politiker, der Rituale in der Politik hinterfragt habe. Dafür werde er über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt, so Glawischnig.

Van der Bellen war seit 1997 Bundessprecher der Partei. Glawischnig war seit 2002 seine Stellvertreterin, sie galt lange als "ewige Kronprinzessin".

(Ag./Red.)

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