Hypo-Verkauf an BayernLB: Was wurde aus den Protagonisten?

Sieben Jahre später ist die Hypo ein Milliardengrab, zwei der Protagonisten sitzen im Gefängnis, zwei weitere wurden verurteilt ...

2008 bei einem Autounfall verstorben
Jörg Haider war ohne Zweifel das Mastermind hinter dem Aufstieg und Fall der Kärntner Hypo. Der 2008 verunglückte Politstar, den selbst Gegner als „politisches Jahrhunderttalent“ bezeichneten, wollte aus der kleinen Regionalbank eine internationale Größe machen. Als die Sache außer Kontrolle geriet, verkaufte Haider "seine" Bank an die Bayerische Landesbank. Die Haftungen blieben aber beim Land Kärnten. Am Ende steht ein Skandal mit Ingredienzien wie Mafiageschäften, Korruption und Bilanzfälschung.

2014: Sitzt in der Justizanstalt Wien-Simmering
Am 11. März 2013 war das Schicksal von Josef Martinz besiegelt: Der Oberste Gerichtshof bestätigte den Schuldspruch der ersten Instanz. Der ehemalige ÖVP-Chef, der sich selbst als "Prügelknabe der Nation" bezeichnete, wurde in der Causa Hypo-Verkauf wegen illegaler Parteienfinanzierung rechtskräftig zu 4,5 Jahren Haft verurteilt. Seit Mai 2014 sitzt er die Strafe ab.
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2014: Sitzt in der Justizanstalt Hirtenberg, in Privatkonkurs
Als Hypo-Chef machte er aus der kleinen Provinzbank einen großen CEE-Player - und flog dabei auf die Nase. Dem Wunsch Haiders, aus der Bank eine Art Landesbankomaten für Prestigeprojekte zu machen, setzte er nichts entgegen. Bis zum Verkauf an die Bayern war er Aufsichtratschef der Bank. Kulterer ist wegen Untreue und Bilanzfälschung zu insgesamt sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weitere Prozesse stehen vor der Tür. Er war an den Verkaufsgesprächen mit der BayernLB beteiligt und berichtete von langen Abenden "mit viel Schnaps".
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2007: Chef des Hypo-Mehrheitseigentümser BayernLB
2014: Bedingte Haftstrafe
Im Vergleich zu anderern kam der Ex-BayernLB-Chef mit einer bedingten Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten und einer Geldstrafe von 100.000 Euro glimpflich davon. Weil Schmidt gestand, Haider beim Hypo-Kauf bestochen zu haben, muss er nicht hinter Gitter.
Die Hypo kostet nicht nur die österreichischen Steuerzahler Unsummen, auch für Bayern wurde der Kauf zum Desaster. Für den Vorwurf, Schmidt habe für die Hypo zu viel bezahlt und damit Geld der BayernLB veruntreut, sah das Gericht keine Beweise.

2007: Vorstandschef der Hypo Alpe Adria
2014: (nicht rechtsräftig) zu 26 Monaten verurteilt
Der gebürtiger Deutsche war im Zusammenhang mit der Hypo Alpe Adria in verschiedensten Funktionen aktiv, ab 2007 als Vorstandschef. Er gründete eine Investorengruppe, die kurz vor dem Verkauf an die Bayern bei der Hypo einstieg und einen 150-Millionen-Euro-Gewinn kassierte. Berlin wurde im April 2014 in erster Instanz zu zwei Jahren und zwei Monaten unbedingter Haft verurteilt. Ihm wurde Untreue vorgeworfen, weil er einst prominenten Vorzugsaktionären der Bank eine Sonderdividende zugestanden hatte. Berlins Anwalt meldete Nichtigkeit und Berufung an.