Verheugen: "Banken notfalls verstaatlichen"

(c) EPA (Olivier Hoslet)
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Der EU-Industrie-Kommissar Günter Verheugen rät den Regierungen, "auch vor unkonventionellen Schritten nicht zurück-zuschrecken". Notfalls müssten sie Banken auch verstaatlichen.

Die europäischen Regierungen sollten in der Finanzkrise nach Auffassung von EU-Industriekommissar Günter Verheugen notfalls Banken verstaatlichen. "Ich würde auch vor sehr unkonventionellen Schritten nicht zurückschrecken, selbst wenn am Ende eine kurzfristige Verstaatlichung von Instituten die einzige Möglichkeit ist, den Kollaps zu verhindern", sagte Verheugen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". In der jetzigen Krise gehe es nicht um ordnungspolitische Diskussionen, sondern um den Erhalt des Geldkreislaufs.

Warnung vor Dominoeffekt

"Wenn man zulässt, dass in Form einer Dominoreaktion ein Institut nach dem anderen zusammenklappt, dann bricht die ganze Wirtschaft zusammen", sagte Verheugen.

Er ist auch Vizepräsident der EU-Kommission, die auch für die Kontrolle des freien Wettbewerbs zuständig ist. Die Behörde hat bereits Zustimmung zu den Maßnahmen der deutschen Regierung zur Rettung der Hypo Real Estate (HRE) und zur Absicherung von Spareinlagen signalisiert.

London kündigt Teilverstaatlichung an

Londons Regierung hat Mittwoch früh zur Stabilisierung auf dem Finanzmarkt auch die Teilverstaatlichung von Banken als Teil eines Rettungsplans angekündigt. Bei den acht Banken handelt es sich um Abbey, Barclays, HBOS, HSBC, Lloyds TSB, Nationwide Building Society, Royal Bank of Scotland und Standard Chartered.

(Ag.)


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