Die Lizenz zum Reisen - Auf den Spuren des Geheimagenten

(c) AP (Karen Ballard)
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Destination James Bond. In gut 40 Ländern wurden die berühmtesten aller Agentenfilme an exotischen Schauplätzen gedreht. An manchen darf man ein bisschen 007 sein.

Gardasee, Südamerika, Bodensee – das sind alles Drehorte des neuen James-Bond-Films „Quantum of Solace“ („Ein Quantum Trost“), der im November bei uns in die Kinos kommt. Viele Orte sind durch die 007-Streifen berühmt geworden, die Auslandseinsätze haben Bond, den Superagenten Ihrer Majestät, in gut 40 Länder geführt. Manche Kulissen haben sich in die Erinnerung des Publikums richtig eingebrannt. Das lockt, die vermeintlichen Sehenswürdigkeiten rund um den berühmtesten Geheimagenten der Welt aufzusuchen.

Hier ein Fahrplan zu den ultimativen 007-Zielen – für den James-Bond-Hardliner, aber auch für all jene, die gerne außergewöhnliche Destinationen suchen und manchmal auch eine Portion Unerschrockenheit mit im Gepäck haben...

 

Für Froschmänner

Die Bahamas sind ein Paradies für Taucher – und für 007-Fans: Wer sich dort in die Unterwasserwelt wagt, wandelt auf den Spuren gleich mehrerer Bond-Streifen. Unmittelbar vor der Küste liegt das Schiffswrack, in dem Sean Connery in „Sag niemals nie“ eine unangenehme Begegnung mit einem Tigerhai hatte.

Nur wenige Meter weiter wartet die Attrappe eines Kampffliegers, der in „Feuerball“ eine entscheidende Rolle gespielt hat. Mittlerweile ist das Wrack mit Korallen bewachsen. In besagter Gegend wurden auch die U-Boot-Szenen für „Die Welt ist nicht genug“ gedreht.
Organisierte Tauchgänge:
www.stuartcove.com

 

Für gar nicht Klaustrophobe

Eine Rettungskapsel ist wahrlich kein romantischer Ort, aber Roger Moore schaffte es in „Der Spion, der mich liebte“ trotzdem, die Sowjet-Agentin in so einem Ding zu verführen.

Das brachte den Künstler Denis Oudendijk wiederum auf die Idee, eine ehemalige Hochseerettungskapsel zum Hotel(zimmer) umzufunktionieren. Das orange Ungetüm sieht aus wie ein Ufo und schwimmt durch die Grachten Den Haags. Wasser kommt nur aus dem Kanister – wohl nichts für James Bond. Aber für seine Fans, und die können auch noch das Sonderpaket buchen, bei dem ein Karaoke-Set zum Mitsingen der 007-Soundtracks und ein DVD-Gerät mit der kompletten Film-sammlung bereitsteht.
Einchecken: www.capsulehotel.
info; denis@vlnr.info

 

Für Autoraser

James-Bond-Erfinder Ian Fleming (er wäre im Mai 100 Jahre alt geworden) lebte viele Jahre in der Grafschaft Kent, südlich von London. Fleming war ein Fan schneller Autos und rasanter Fahrten. Kent mit seinen atemberaubenden Straßen, die sich an steilen Klippen entlangschlängeln, war in den Büchern und Filmen mehrfach Schauplatz riskanter Überholmanöver: So gibt es hier eine „Moonraker-Route“ und eine „Goldfinger-Route“.

Jener Golfplatz, auf dem Bond und Goldfinger ihre Kräfte maßen, liegt ebenfalls in Kent. Sowohl die Lieblingsplätze von Ian Fleming als auch verschiedene Drehorte in Kent kann man besichtigen, die Grafschaft bietet regelmäßig James-Bond-Touren an.
Info: www.kenttourism.co.uk;
T 0044/1271/33 60 20

 

Für Vogelkundler

Die meisten Bond-Romane hat Fleming bei seinen Aufenthalten auf Jamaika geschrieben. 1946 kaufte er ein Stück Land in der Nähe des Hafens von Oracabessa und baute ein Haus. Heute thront dort, oberhalb der Steilküste mit Blick auf die karibische See, das Fünf-Sterne-Hotel „Goldeneye“. Nach wie vor gehört ein großer Garten zum Anwesen. Inmitten der zauberhaften Natur hat Fleming gerne Vögel beobachtet und sich den Namen für den berühmten Agenten ausgedacht: Der Verfasser eines ornithologischen Fachbuches hieß nämlich James Bond. www.goldeneyehotel.com;
T 001 876/946 19 58

 

Für Athleten

Die Bobbahn in St. Moritz ist Agent 007 auf Ski hinuntergedüst. Das ist allerdings nur Geheimagenten erlaubt. Für Touristen gibt es aber auch den schnellen Kick: Als Mitglied eines Rennviererbobs geht es in rasanter Fahrt die Natureisbahn runter ins Tal. Termine sind ab 22. Dezember buchbar, für circa 120 Euro pro Person. www.olympia-bobrun.ch;
T 0041/81/830 02 00

 

Für Nachwuchsagenten

James-Bond-Geheimagententraining: Ein Reiseveranstalter organisiert das ultimative Programm für Möchtegern-Bonds und verspricht bei seinen Trips nach Südafrika Einblicke in „hochinteressante Techniken der geheimnisumwitterten Welt der Geheimagenten“. Verfolgungsjagden zu Fuß und mit dem Auto stehen an, ein Nahkampf und sogar ein simulierter Einsatz als Agent.www.hirschfeld.de; T 0049/361/558 11 80

 

Für Kunstsinnige

Das James-Bond-Universum lässt sich auch bei Ausstellungen erkunden: „Top Secret – Die Welt der Spionage“ heißt es noch bis Mitte Jänner in einem Museum in Hannover (www.hannover.de).

London steht dem in nichts nach: Das „Imperial War Museum“ zeigt bis März die Sonderausstellung „For your eyes only: Ian Fleming and James Bond“. Hier ist neben Manuskripten und der berühmten Magnum 357 auch Halle Barrys Bikini aus „Stirb an einem anderen Tag“ zu sehen(www.iwm.org.uk). Wer dort Lunte gerochen hat, kann sich im „Counter Spy Shop of Mayfair“ (South Audley Street 62, London) Spionageartikel für den Hausgebrauch mitnehmen: Zigaretten-schachteln mit Mikro oder Spitzer mit Aufnahmegerät sind noch die harmlosen Sachen.

 

Für Furchtlose

Nervenkitzel für Bond-Fans: In der Anfangsszene von „Goldeneye“ stürzt sich 007 bei einem Bungee-Jump 220 Meter in die Tiefe. Wer gute Nerven hat, kann an den Originaldrehplatz nahe Locarno (Schweiz) fahren und sich am Verzasca-Staudamm den ultimativen Kick holen.www.trekking.ch;
T 0041/91/780 78 00

In Hamburg jagte Pierce Brosnan über das Dach des Hotels Atlantic. Ein großer Teil des Streifens wurde in der Hansestadt gedreht. Bei einer speziellen Bond-Bus-tour bekommen die Touristen diese Plätze, Straßen und Häuser zu sehen und parallel flimmern die passenden Szenen dazu über den Bildschirm im Bus. www.jasper.de; T 0049/40/22 71 06-10

 

Für Opernfans

Die Seebühne der Bregenzer Festspiele ist für die Produzenten des neuen Bond-Streifens „eines der fesselndsten Highlights des Films“. Immerhin viereinhalb Minuten soll die Bühne in „Quantum of Solace“ zu sehen sein. Das spektakuläre Auge, das heuer bei der Tosca-Aufführung eine zentrale Rolle gespielt hat, bekommen Touristen im kommenden Jahr zwar nicht mehr zu sehen. Aber die Bregenzer Festspiele sind bekannt für ausgefallene Bühnenbilder, so wird auch Verdis Aida in den kommenden zwei Jahren opulent ins Bild gesetzt. www.bregenzer-festspiele.com; T 05574/407-0

 

Für Alpinisten

Auf dem Schilthorn in der Schweiz jagte James Bond Ende der 60er- Jahre Bösewicht Blofeld. Das dortige Drehrestaurant mit seinem herrlichem Blick auf die Interlakener Bergwelt können Touristen einfach erreichen: mit der Gondel. Ganz ohne in den Felsen herumturnen zu müssen, wie Bond, James Bond. www.schilthorn.ch; T 0041/338 260 007

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2008)


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