Warum Obamas Schwager doch nicht Otto heißt

Otto Wanz
Otto Wanz (c) APA (Georg Hochmuth)
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Obamas Schwester hat es an der deutschen Uni Heidelberg nicht gefallen.

Barack Obamas bevorstehender Abstecher nach Berlin wird sein erster Besuch in Deutschland sein. Berichte über das fremde Land hat der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten freilich schon aus erster Hand bekommen - von seiner Halbschwester Auma, die als Gaststudentin aus Kenia Sprachwissenschaften an der Universität Heidelberg studiert hat. In Obamas 1995 erschienener Autobiographie "Dreams from my Father" ist Aumas wenig schmeichelhaftes Urteil über Deutschland nachzulesen.

"Deutschland liegt mir nicht besonders", zitiert Obama darin seine Schwester. "Die Deutschen tun immer so, als seien sie Afrikanern gegenüber besonders liberal, aber wenn man dann an der Oberfläche kratzt, sieht man, dass sie immer noch die Einstellungen aus ihrer Kindheit mit sich herumtragen. In deutschen Märchen kommen Farbige nur als Kobolde vor. So etwas vergisst man nicht so einfach."

Auma Obama berichtete ihrem Bruder auch, dass sie sich in Deutschland manchmal einsam fühlte. Ein Lichtblick sei nur der Jurastudent Otto gewesen, von dessen Briefen Auma ihrem Bruder erzählte. "Ich dachte, du magst keine Deutschen", entgegnete Barack Obama. "Na ja, Otto ist anders", sagte Auma. "Er ist so süß, obwohl ich ihn manchmal so schlecht behandle." Allerdings könne sie sich ein Leben mit Otto nicht vorstellen, weil sie dann in Deutschland bleiben müsse. Auma Obama wanderte später nach Großbritannien aus. Sie wurde in Kenia geboren, nachdem Barack Obamas Vater aus den USA in sein Heimatland zurückgekehrt war. Barack und Auma lernten sich erst als Erwachsene kennen.

(APA)


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