Strolz: Cannabis-Plantage für jedermann

Neos-Chef Matthias Strolz
Neos-Chef Matthias Strolz(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Neos-Parteichef Matthias Strolz betont, zum Beschluss seiner Partei für die Legalisierung der Droge zu stehen. Für den Eigenbedarf solle man sie auch selber anbauen dürfen.

Zunächst soll Neos-Chef Matthias Strolz skeptisch gegenüber dem Beschluss seiner Partei gewesen sein, für die Legalisierung von Cannabis einzutreten. Nun aber fährt er eine Offensivstrategie: "Ich stehe da dahinter", erklärte er bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Mehrheit habe die neue Linie beschlossen. "Wir sind dafür da, mutig zu sein", meinte Strolz. Eine halbe Million Menschen habe Kontakt mit Cannabis und diese "wird momentan kriminalisiert", so Strolz.

Ist er auch dafür, dass Bürger künftig eigene Plantagen mit den Drogen anbauen dürfen? "Für den Eigenbezug ja, warum nicht?" antwortete Strolz auf eine entsprechende Frage. Danach ließ eine Sprecherin keine weitere Fragen mehr zu und begründete dies damit, dass die Pressekonferenz eigentlich zur Kandidatur der Neos bei der Wirtschaftskammerwahl anberaumt war. 

Strolz will "Dealern das Wasser abgraben"

Nach der Pressekonferenz nutzte Strolz auch das Ö1-"Mittagsjournal", um die pinken Vorhaben - über die die "Presse" schon am Montag exklusiv berichtet hatte - zu konkretisieren. "Die jetzige Gesetzeslage schützt die Dealer", sagte er dort. Das müsse man ändern und den "Dealern das Wasser abgraben".

Die Aufregung, die seit dem Wochenende herrscht, verstehe er nicht, betonte Strolz: "Das ist relativ unspektakulär. Wir sind Freunde der Eigenverantwortung und der Freiheitsliebe. Das macht Sinn, so ein Beschluss." Zudem sollten die Drogen nicht in "Hasch-Trafiken und Coffee-Shops" verkauft, sondern via Apotheken weitergegeben werden.

>> Bericht des Ö1-"Mittagsjournals"

(Red./Aich)

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