Starke Absatzrückgänge bei Daimler und BMW

(c) AP (Christof Stache)
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Bei den deutschen Autokonzernen sind die Verkaufszahlen im Oktober stark gesunken. BMW verzeichnet ein Minus von acht Prozent, bei Daimler sind es 18 Prozent. Nur die Daimler-Marke Smart kann weiter zulegen.

BMW hat im Oktober erneut weniger Autos ausgeliefert. Der weltweite Absatz ging im abgelaufenen Monat um 8,3 Prozent auf 113.005 Fahrzeuge zurück, wie der Münchner Konzern am Freitag mitteilte. Bei der Kernmarke BMW belief sich das Minus auf 9,2 Prozent (95.502 Autos). Von Jänner bis Ende Oktober legte der Absatz aller drei Marken um 0,7 Prozent auf 1,23 Mio. Fahrzeuge zu.

Boom-Märkte können nicht ausgleichen

Vertriebsvorstand Ian Robertson sagte, der Konzern habe in den meisten westeuropäischen Märkten, in Japan und den USA auch im Oktober Einbußen verzeichnet. Der Zuwachs in Boom-Märkten habe dies nicht ausgleichen können.

BMW hatte sich diese Woche nach einem überraschend schwachen dritten Quartal von seiner Absatzprognose ebenso verabschiedet wie von seinem Gewinnziel.

18 Prozent weniger bei Mercedes

Noch stärker fallen die Absatzrückgänge beim deutschen Konkurrenten Daimler aus. Der Autobauer hat im Oktober weltweit 18 Prozent weniger Pkw seiner Markengruppe Mercedes-Benz Cars verkauft als ein Jahr zuvor. Der Konzern teilte am Freitag in Stuttgart mit, von den Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach seien im vergangenen Monat weltweit 93.800 Fahrzeuge ausgeliefert worden.

Die Marke Smart legt zu

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres lag der Absatz der von Daimler ausgelieferten Pkw mit 1,074 Mio. Stück noch 1,6 Prozent über dem Wert vor Jahresfrist. Daimler hatte sich vor zwei Wochen wegen der seit Sommer herrschenden Absatzflaute von seinem Ziel verabschiedet, den im Vorjahr erzielten Absatzrekord von 1,29 Mio. Pkw weltweit 2008 zu überbieten.

Von der Marke Mercedes-Benz setzte Daimler im Oktober mit 82.500 Autos 20,6 Prozent weniger ab als vor Jahresfrist. Die Auslieferungen der Marke Smart kletterten hingegen um 6,5 Prozent auf 11.300 Fahrzeuge.

"Big three" bitten um Staatshilfen

Jenseits des Atlantiks kämpfen die US-amerikanischen Mitbewerber mit noch größeren Schwierigkeiten. GM, Ford und Chrysler haben diese Woche angesichts massiver Kapitalprobleme den Staat um neue Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Dollar (39,2 Mrd. Euro) gebeten.

(Ag./Red.)

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