Auf der Abschussliste stehen Saab, Hummer, Pontiac und Saturn. General Motors will damit an milliardenschwere Regierungskredite gelangen. Die Aktie stieg bis zu zwei Drittel.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) erwägt einem Medienbericht zufolge den Verkauf von vier Automobilmarken, um an milliardenschwere Regierungskredite zu gelangen. Dazu zählten Pontiac, Saab, Saturn und Hummer, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Das GM-Direktorium wolle den Vorschlag am 30. November und 1. Dezember beraten. Bei GM war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erhalten. Zu GM gehören in den USA ferner die Marken Buick, Cadillac, Chevrolet und GMC.
Galgenfrist für US-Autobauer
Nach dem vorläufigen Scheitern der milliardenschweren Hilfspläne für die angeschlagene US-Autoindustrie hatte der Kongress den größten drei Konzernen in der vergangenen Woche ein Ultimatum gestellt. Die Chefs von GM, Ford und Chrysler erhielten bis Anfang Dezember eine Galgenfrist, um die Abgeordneten von der Notwendigkeit neuer Zuschüsse aus der Steuerkasse zu überzeugen.
Dazu sollen sie nun eine Strategie über die Verwendung der verlangten Hilfen über 25 Milliarden Dollar vorlegen. Experten halten es für möglich, dass mindestens einer der großen US-Autobauer demnächst Gläubigerschutz anmelden könnte. GM allein hat um einen Überbrückungskredit zwischen zehn und zwölf Milliarden Dollar gebeten. Das Unternehmen hat vor den katastrophalen Folgen für die US-Wirtschaft gewarnt, falls der Staat nicht aushilft.
Kursrally der GM-Aktie
An der Wall Street legte die General Motors-Aktie am Mittwoch eine spektakuläre Kursrally hin. Die Aktie gewann bis zu 65 Prozent und ging mit einem Plus von 35 Prozent aus dem Handel. Anlass dafür war eine Analyse der Deutschen Bank. Die Chancen für eine staatliche Rettung hätten sich deutlich verbessert, da in Washington die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines Konkurses wachse, heißt es darin.
(Ag.)