Saudi-Arabien nannte erstmals ein Ziel für den Ölpreis. Die Mehrheit der Opec-Mitglieder will die Förderquoten weiter drosseln, um den Preisverfall beim Öl zu stoppen.
Die Opec will mit einer strikten Einhaltung den Förderquoten den Preisverfall beim Öl stoppen. "Die Marktbedingungen verlangen das von uns", sagte Kuwaits Ölminister Mohammed al-Olaim nach einem informellen Treffen des Kartells am Wochenende in Kairo. Wie in früheren Abschwungphasen zeichnete sich allerdings Uneinigkeit über die kurzfristige Strategie der Organisation ab. Eine Mehrheit der Opec-Länder strebe eine Förderkürzung von bis zu 1,5 Millionen Barrel pro Tag ab Dezember an, hieß es am Rande des Kairoer Treffens. Diese soll beim nächsten regulären Treffen am 17. Dezember in Algerien beschlossen werden.
Iran und Venezuela, die zum Ausgleich ihrer Leistungsbilanzdefizite am dringendsten auf hohe Öl-Einnahmen angewiesen sind, verlangten jedoch eine stärkere Senkung der Fördermengen. Iran will eine Senkung um zwei Millionen Barrel pro Tag. Der Markt sei um diese Menge überversorgt, erklärte Ölminister Gholamhossein Nosari.
Vorgaben nicht erfüllt
In Reaktion auf den Preisverfall hat die Opec ihre Förderung bereits um zwei Millionen Barrel pro Tag gekürzt. Jüngsten Daten zufolge halten sich aber insbesondere Iran und Venezuela nicht vollständig daran. Die iranische Produktion wird in diesem Monat um 80.000 Barrel pro Tag zurückgehen, wie das Marktforschungsinstitut Petrologistics schätzt. Die Vorgabe für das Land wären aber 199.000 Barrel.
Unter dem Druck seiner Opec-Partner nannte Saudi-Arabien erstmals seit Jahren ein Preisziel für Rohöl. "Es gibt gute Gründe für einen Preis von 75 Dollar je Barrel", sagte Ölminister Ali al-Naimi in Kario. "75 Dollar sind ein fairer Preis." Der Ölpreis ist zuletzt wegen einer absehbar sinkenden Nachfrage in dem weltweiten Konjunkturabschwung auf weniger als 50 Dollar je Barrel abgestürzt. Nach rekordhohen 147 Dollar im Juli kostete das Fass am Freitag noch gut 54 Dollar.
(APA)