Neue Pläne: Die Wieder-Belebung des Donaukanals

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Summerstage-Chef Ossi Schellmann will ein zweites Lokal am Donaukanal, der bis 2015 saniert werden soll. Ein Masterplan gibt erste Einblicke in die Neugestaltung.

WIEN. Während der Donaukanal langsam in den Winterschlaf versinkt, präsentierte Planungsstadtrat Rudi Schicker am Montag einen ersten Einblick in den Masterplan, nach dem der 17,3 Kilometer lange Donaukanal neu gestaltet werden soll – inklusive Zeitplan: Bis Freitag wird der vorläufige Masterplan in der Urania zu besichtigen sein, damit die Wiener Anregungen und Kritik abgeben können; im April soll ein erster fertiger Entwurf vorliegen. Schicker: „Und bis 2015 soll die Neugestaltung abgeschlossen sein.“

Die Details:
•Szene-Gastronomie & Zaha Hadid. Nach allen Problemen soll es mit dem architektonisch wertvollen, wirtschaftlich aber wenig erfolgreichen Gebäude der irakischen Toparchitektin Zaha Hadid (Spittelauer Lände) endlich bergauf gehen. Nachdem bereits eine Nachnutzung gefunden wurde (Kurzzeitwohnungen), kündigt Szene-Gastronom Ossi Schellmann gegenüber der „Presse“ an: Das Gebiet wird mit Szene-Gastronomie aufgewertet. Er, Schellmann, werde sich einmieten und ein neues Lokal eröffnen. Die Verhandlungen laufen; im Sommer 2009 sollen erste Schritte sichtbar sein.

Gleichzeitig wälzt Schellmann den Plan, seine Summerstage (Rossauer Lände) winterfest zu machen und ganzjährig zu betreiben: „Ja, das stimmt. Es gibt Überlegungen, auch wenn das sehr teuer wäre. Denn die Summerstage ist derzeit nicht winterfest.“ Das würde in das Gesamtkonzept passen, da Schicker möchte, dass der Donaukanal nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig genutzt wird.

Ein weiterer Plan für die Spittelauer Lände: Die Stadtbahnbögen sollen revitalisiert werden und (ähnlich den anderen Gürtel-Lokalen) eine Glasfront erhalten. Sie sollen mit Gastronomie und Kultur bespielt werden. Gleichzeitig entsteht ein Parkdeck auf der bestehenden Park&Ride-Station auf der Spittelauer Länder, was die Gegend ebenfalls beleben soll.


•Neuer Mieter für Otto Wagner-Haus. Das denkmalgeschützte Schützenhaus gegenüber der U-Bahn-Station Schottenring bereitet der Burghauptmannschaft seit einiger Zeit Kopfzerbrechen. Seit dem Auszug des Amtes für Vermessungswesen fand sich bisher kein Mieter, der das historische Gebäude adäquat nutzen wollte oder konnte. Jetzt soll alles anders werden, wie Burghauptmann Wolfgang Beer verrät: „Wir suchen nun aktiv eine neue Nutzung, am besten eine gastronomisch-kulturelle. Wir haben ein Verfahren für potenzielle Interessenten gestartet.“ Die ersten Bewerber haben das Schützenhaus bereits besichtigt; bis Jahresende müssen sie ein Konzept abgeben; im März will Beer den Zuschlag erteilen.


•Gourmet-Markt am Ufer. Zwischen Salztorbrücke und Marienbrücke, dort wo um 1900 der Wiener Fischmarkt residierte, soll das erste Feinschmecker-Restaurant am Donaukanal entstehen. In den Schauküchen sollen alte Rezepte aus der Monarchie neben neuen Kreationen wieder aufleben. Details sind aber noch offen.


•Urbaner Raum am Wasser. Der Mittelteil des Donaukanals soll einen deutlich besseren Zugang zum Wasser erhalten (abgeflachte Ufer) und damit ein urbaner Raum direkt am Wasser werden, wie es Donaukanal-Koordinator Bernhard Engleder formulierte.


•Eine Armada von Schiffen. Mit zahlreichen Schiffen (Wellnessschiff, Kulturschiff, Badeschiff vor dem Jugendlokal Flex) soll der Donaukanal weiter aufgewertet werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.12.2008)

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