Der Panda mag keinen Eukalyptus

BZÖ-Klubobmann Josef Bucher hat peinlicherweise einen Panda- als Koalabären bezeichnet. Dazu ein kurzer Biologieunterricht.

Ein Kuschelbär, damit Sie, wenn Streitigkeiten auftauchen, wieder zusammenfinden“: Mit diesen Worten überreichte Josef Bucher, Klubobmann des „Bündnis Zukunft Österreich“, dem frisch ernannten Kanzler Werner Faymann ein Stofftier. Das wäre ja, rein zoologisch gesehen, völlig in Ordnung, allerdings bezeichnete Bucher das Tier, das wie ein Pandabär aussah, als Koalabären. Auf das folgende Gelächter reagierte er mit dem trotzigen Satz: „Wir haben ja keinen Biologieunterricht hier.“

Was sagt der Biologieunterricht? Vor allem ist der Koala nicht nur eine ganz andere Art als der Panda, sondern überhaupt kein Bär. Nicht einmal ein Plazentatier (wie fast alle gängigen Säugetiere mit Ausnahme des Kängurus), sondern ein Beuteltier, das in Australien lebt und Eukalyptus frisst.

Der Panda lebt in China und frisst Bambus (dazu kleine Mengen Fleisch, z.B. Raupen), er ist mit 120 bis 150 cm Körperlänge ungefähr doppelt so groß wie der Koala. Herzig sind beide, allerdings erinnert der Koala durch seine Haartracht philosophisch Gebildete an den alten Arthur Schopenhauer, was man vom Panda wirklich nicht sagen kann. tk

ZUM TIER
Name: Großer Panda vulgo Pandabär alias Ailuropoda melanoleuca, formerly known as Bambusbär.

Wohnraum: Berghänge in den chinesischen Provinzen Sichuan, Gansu und Shanxi.

Besondere Merkmale: „Pseudodaumen“ (verlängerter Handwurzelknochen, der zum Greifen dient). Schwarz sind Beine, Vorderkörper, Ohren und Augenpartie, der Rest ist weiß.

Wert: Symbol des World Wildlife Found (WWF), wurde ob seines Pelzes gejagt, das ist in China heute streng verboten. [Reuters]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.12.2008)

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