US-Senat lehnt Rettungsplan für die Autoindustrie ab

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auto usa chrysler ford gm(c) REUTERS (CARLOS BARRIA)
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US-Autoriesen sehen in dem Programm ihre letzte Überlebenschance - doch Republikaner fordern Lohnsenkungen und lassen es im Senat scheitern. Der Wall Street steht ein neuer schwarzer Tag bevor.

Der US-Senat hat das geplante Rettungspaket für die angeschlagene Automobilindustrie abgelehnt. Grund war eine Forderung der Republikaner nach Lohnsenkungen bei den Automobilkonzernen Ford, General Motors und Chrysler, zu denen sich die Gewerkschaft zunächst nicht bereiterklärte. Wenige Stunden vor der Abstimmung hatten sich Demokraten und Republikaner noch auf einem Kompromissentwurf verständigt, der dann jedoch scheiterte.

Zahlungsunfähig noch vor Jahresende

Das vom Repräsentantenhaus bereits gebilligte Hilfsprogramm sah ein Volumen von 14 Milliarden Dollar (10,8 Mrd Euro) vor. Der Rettungsplan sollte vor allem General Motors (GM) und Chrysler aus der Klemme helfen. Der Opel-Mutterkonzern und die ehemalige Daimler-Tochter hatten erklärt, ohne staatliche Finanzhilfe noch vor Jahresende wären sie in wenigen Wochen zahlungsunfähig. Ford ist nach eigenen Angaben nicht derart akut bedroht, hat aber ebenfalls Bedarf an Kreditoptionen angemeldet.

Das Abgeordnetenhaus hatte den Rettungsplan, der Notkredite für die Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler vorsieht, am Mittwoch mit 237 gegen 170 Stimmen verabschiedet.

Angst vor Kursverlusten

"Wir werden es nicht zum Abschluss bringen", hatte der Mehrheitsführer der Demokraten, Harry Reid, nach mehr als elfstündigen Verhandlungsgesprächen erklärt. Dazu lägen die beiden Seiten einfach zu weit auseinander.

"Ich bin tief enttäuscht, dass wir nicht in der Lage sind, zu einem Ergebnis zu kommen", sagte Reid. "Wir haben es mit allen Kräften versucht." Auch das Weiße Haus zeigte sich über das Scheitern der Bemühungen enttäuscht.

Auch weitere Verhandlungen in den kommenden Tagen hätten wenig Aussicht auf Erfolg, so Reid weiter. Der Demokrat warnte vor möglichen negativen Auswirkungen auf die Kursentwicklung. Er schaue mit Angst auf die Wall Street am Freitag. "Das wird kein schöner Anblick."

Damit erschwert sich die Lage nicht nur für Österreichs Zulieferindustrie, sondern vor allem für die GM-Tochter Opel. Der deutsche Hersteller, der Motoren und Triebwerke zum großen Teil in Wien herstellen lässt, reagierte enttäuscht auf das jüngste Verhandlungsergebnis in Washington. Allerdings änder sich für Opel die Situation zunächst nicht, sagte ein Sprecher: Der Autobauer verfüge über ausreichend Liquidität.

(Ag./Red.)

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