Verfolgungsjagd in Wien: Polizei feuert zwölf Schüsse ab

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Vier der zwölf Schüsse trafen einen 48-jährigen Mann. Er hatte in Wien-Favoriten einen Beamten schwer verletzt und anschließend die Flucht ergriffen. Eine Kugel traf ein fahrendes Auto.

Zwölf Mal haben am Mittwoch Polizisten bei einer Verfolgungsjagd in Wien-Favoriten geschossen. Der 48-jährige Mann wurde viermal getroffen. Er erlitt Verletzungen am Oberarm, Unterschenkel sowie an der rechten Schulter. Die Polizisten wurden zuvor von dem Mann mit einem Messer und einem Besenstiel attackiert. Warum dieser so ausrastete, ist bisher unklar.

Gegen acht Uhr in der Früh wurden die Polizisten wegen Lärmbelästigung und Müllablagerungsproblemen von Magistratsmitarbeitern in einen Gemeindebau in der Van-der-Nüll-Gasse gerufen worden. Im Innenhof der Anlage stießen die Beamten auf den 48-Jährigen. Sie sprachen den Mann an und forderten ihn auf, seinen Hund anzuleinen. Daraufhin griff dieser zum Besen und ging auf die Beamten los. Einer wurde am Jochbein schwer, berichtete Oberstleutnant Gerhard Heimeder vom Landeskriminalamt. Anschließend zückte der Mann ein Messer mit einer etwa 16 Zentimeter langen Klinge, bedrohte erneut die Ordnungshüter und lief schließlich die Troststraße entlang.

Schreck- und Warnschüsse

Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf und gaben mehrere Schreck- und Warnschüsse ab. Der 48-Jährige machte keine Anstalten stehen zu bleiben und drohte weiter mit dem Messer. Daraufhin zielten die Polizisten auf den Mann. Nach vier Treffern blieb der 48-Jährige im Bereich der Van-der-Nüll-Gasse blutend stehen. Auf der Gleisanlage wurde er schließlich überwältigt.

Fahrendes Auto getroffen


Laut Polizei bestand keine akute Lebensgefahr. Während der Verfolgungsjagd trafen die Polizisten auch mehrere abgestellte Pkw. Bei einem fahrenden Auto wurden die beiden seitlichen Hinterscheiben beschädigt. Der Lenker blieb unverletzt. Insgesamt wurden zehn Fahrzeuge beschädigt, berichtet der ORF.



"Ich habe eine laute Knallerei gehört und dachte zunächst, da würde jemand schon jetzt Böller schießen. Als ich aus dem Fenster blickte, sah ich zwei Polizisten, die einen Mann mit Hund verfolgten. Dann sind alle aus dem Blickfeld verschwunden. Als sie wieder auftauchten, blutete der Mann. Polizisten umkreisten ihn in einem Sicherheitsabstand. Dann wurde er festgenommen", schilderte ein Augenzeuge.

Im Zuge des Einsatzes wurden Straßenbahnzüge der Linie O und Linie 67 umgeleitet bzw. kurz geführt. Es kam zu entsprechenden Verzögerungen und Behinderungen im öffentlichen Verkehr.

Motiv weiter unklar

Das Motiv des Mannes liegt laut Polizei noch im Dunkeln. Warum er bei dem eigentlich "harmlosen" Einsatz so ausgerastet ist, wusste vorerst laut Oberstleutnant Gerhard Haimeder niemand. Ursprünglich hatte der bloße Verdacht auf "sanitäre Übelstände" in der Wohnung des Wieners in der Van-der-Nüll-Gasse dazu geführt, dass die Polizei gerufen wurde.

(APA/Red.)

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