Stermann & Grissemann: "Wir sind Veronas Pausenclowns"

Dirk Stermann
Dirk Stermann(c) Michaela Seidler
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Die umstrittenen Kabarettisten sind am Donnerstag bei "Schmidt & Pocher" zu Gast. Dirk Stermann erklärt, warum Deutsche schockiert sind, während Österreicher lachen.

Die Presse: Werden Sie nach den Drohungen nach Ihrer Satire zu Jörg Haiders Tod jemals wieder nach Kärnten fahren?

Dirk Stermann: Natürlich werde ich wieder hinfahren. Ich seh' auch keinen Grund, warum wir dort nicht mehr auftreten sollten. Da gibt's doch nette Menschen.

Ein Kollege hat vorgeschlagen, Sie sollten in Kärnten unter dem Synonym „Germann und Strissemann“ auftreten...

Stermann: Danke für den Vorschlag (lacht). Aber das sollten wir dann jetzt vielleicht nicht vorab in der „Presse“ ankündigen.

Der ORF verkauft die DVD vom Begräbnis Jörg Haiders für Licht ins Dunkel.

Stermann: Das kommt hoffentlich Bedürftigen zugute, das ist sinnvoll. Ich versteh' zwar nicht, warum man sich ein Begräbnis auf DVD kauft, aber bitte.

Heute Abend treten Sie bei „Schmidt & Pocher“ auf – was wird da vorbereitet?

Stermann: Wir sind ja nur als Comedians geladen, vier Minuten lang. Den Talkplatz besetzt Verona Feldbusch. Wir sind nur die Pausenclowns.

Unterscheiden Sie zwischen deutschem und österreichischem Humor?

Stermann: Ja, es gibt ja auch große Unterschiede zwischen Wiener und Kärntner Humor. Ich glaube, der österreichische ist viel brutaler als der deutsche, härter, gemeiner. Bei unseren Auftritten in Deutschland schlucken die Leute oft – in Österreich wird nicht geschluckt. Zum Beispiel, wenn's um den Tod geht. In Köln sind wir auf einem Festival aufgetreten, und die Menschen dort waren geschockt. Die haben nicht gewusst, was sie erwartet. Das verheißt wohl auch nichts Gutes für heute Abend. trick

„Schmidt & Pocher“, 23.15h ARD; „Willkommen Österreich“, 22.40h, ORF1.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2008)

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