Die US-Börsenaufsicht SEC befragte Frank DiPascali, einen engen Mitarbeiter des mutmaßlichen Milliarden-Betrügers Bernard Madoff. Die Antworten waren aber "auweichend".
Die Ermittler im Fall Bernard Madoff nehmen einem Zeitungsbericht zufolge einen engen Mitarbeiter des mutmaßlichen Milliardenbetrügers und ehemaligen US-Börsenchefs ins Visier. Die US-Finanzaufsicht SEC habe den als "Leutnant" Madoffs geltenden Frank DiPascali vernommen, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Montag (Ortszeit). Dessen Antworten seien aber "ausweichend" und "unverständlich" gewesen, zitierte die Zeitung aus einem SEC-Bericht.
Der 52-jährige DiPascali arbeitete seit 30 Jahren für Madoff und verwaltete die Konten seiner Kunden. Neben dem Bürochef konzentrieren sich die Ermittler dem "WSJ" zufolge zudem auf die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die die Bilanzen Madoffs prüfte.
Betrug mit "Schneeball-System"
Madoff soll Investoren nach seiner Zeit als Chef der US-Technologiebörse Nasdaq mit einem riesigen Schneeball-System, das er als Chef seiner Vermögensberatung betrieben habe, um Milliarden gebracht haben. Nach dem Bericht des "WSJ" hatte Madoff zunächst eine Anlagestrategie für seine Kundengelder, die dann aber scheiterte.
Später führte er demnach dann kaum noch oder sogar gar keine Transaktionen mehr aus, sondern zahlte lediglich das Geld neuer Kunden an seine Bestandskunden als Rendite aus. Das FBI nahm Madoff vor knapp zwei Wochen fest, inzwischen steht er unter Hausarrest.
(Ag.)