Der Autozulieferer von Frank Stronach könnte laut russischen Medien beim Gaz-Konzern einsteigen.
Wien/Moskau (est/ak). Der russische Milliardär Oleg Deripaska hat mit einer schweren Liquiditätskrise zu kämpfen. Für seine Holding Basic-Element („Basel“), mit der er mehr als 100 Unternehmen kontrolliert, braucht er neue Geldgeber. Besonders schlimm ist die Situation beim Fahrzeugkonzern Gaz, da die russische Automobilindustrie von der Finanzkrise schwer betroffen ist. Viele Bänder wurden bereits wegen der fehlenden Nachfrage stillgelegt und Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt. Gaz soll mittlerweile einen Schuldenberg von einer Mrd. Dollar angehäuft haben. Neues Kapital ist dringend notwendig.
Wahrscheinlichster Kandidat für eine Kapitalbeteiligung soll laut der russischen Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ der von Frank Stronach gegründete Autozulieferer Magna sein. Magna-Sprecher Daniel Witzani hält sich bedeckt: „Ich möchte russische Medienspekulationen nicht kommentieren.“ Auch „Basel“ gibt sich auf „Presse“-Anfrage wortkarg, man kommentiere nur abgeschlossene Deals. Magna und Gaz kennen einander gut, da sie bei einigen Projekten zusammengearbeitet haben. „Gaz würde einen strategischen Investor bevorzugen, einen Finanzinvestor aber auch nicht ablehnen“, sagt Iwan Bontschew, Autoanalyst bei Ernst & Young in Moskau.
Im Vorjahr hatte Deripaska 17 Prozent der Aktien von Magna gekauft und 43 Prozent der Stimmrechte erworben. Wegen Finanzschwierigkeiten musste er die Beteiligung aber wieder abstoßen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2008)