Schnee in Deutschland: Flugzeug schlittert über Piste

Nicht nur am Flughafen Düsseldorf kam es wegen des Schnees zu Behinderungen.
Nicht nur am Flughafen Düsseldorf kam es wegen des Schnees zu Behinderungen.(c) AP (Frank Augstein)
  • Drucken

In Stuttgart entging ein Flieger knapp einer Havarie. Der Schnee sorgt in Deutschland für ein Verkehrschaos auf den Straßen, bei der Bahn, zu Wasser und auf den Flughäfen.

Unfälle auf glatten Straßen, Staus auf Autobahnen, Verspätungen bei der Bahn und im Flugverkehr: Der Winter hat Deutschland fest im Griff. Ein Flugzeug ist auf dem Stuttgarter Flughafen nach der Landung nicht rechtzeitig zum Halten gekommen und bis ans Ende der Landebahn gerutscht. Das Flugzeug sei weiter geradeaus gerollt, anstatt rechtzeitig abzubiegen, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Die Maschine vom Typ Embraer der Fluggesellschaft Flybe sei aus Birmingham gekommen. Von den 15 Passagieren sowie von der Besatzung sei niemand verletzt worden.

Auch auf anderen Flughäfen kam es zu Problemen: Der Flughafen Düsseldorf wurde drei Stunden lang gesperrt. Start- und Landebahnen, die Rollwege und das Vorfeld ließen sich nicht mehr vom Eis befreien. Ankommende Maschinen wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet. 39 Flüge fielen aus, andere wurden zwei oder drei Stunden verschoben. Vielen Passagieren konnte dies nur recht sein, weil sie auf dem Weg zum Flugplatz im Verkehr stecken geblieben waren. Auch auf dem Frankfurter Flughafen fielen wegen des Schneefalls zehn Verbindungen aus, weitere hatten Verspätung. In der Folge kam es auch auf anderen Flughäfen zu Verspätungen.

Chaos auf den Straßen

Tausende kamen am Montag zu spät zur Arbeit. Mehrere Autobahnen wurden nach Unfällen gesperrt. Bei Hannover bildete sich auf der A2 ein Stau von mehr als 35 Kilometern Länge. Die A43 bei Münster war stundenlang blockiert, weil sich auf der spiegelglatten Fahrbahn ein Lastwagen quergelegt hatte. Tausende Autofahrer saßen auf den beiden Autobahnen stundenlang fest, weil auch die Nebenstrecken verstopft waren.

In Nordrhein-Westfalen fiel mit 15 Zentimeter Neuschnee innerhalb von 24 Stunden so viel Schnee wie seit fast zehn Jahren nicht. In Chemnitz in Sachsen wurden vom Deutschen Wetterdienst sogar rekordverdächtige 32 Zentimeter Neuschnee gemessen.

Auf den Straßen Brandenburgs gab es zwischen Mitternacht und 8.00 Uhr etwa 100 Unfälle, die meist auf Glätte zurückzuführen waren. Mindestens sieben Menschen wurden dabei verletzt. Auch in Niedersachsen waren viele Straßen gefährlich glatt. Streufahrzeuge waren im Dauereinsatz, kamen aber in einigen Gegenden wegen der vielen Unfälle nicht gut vorwärts. In Schleswig-Holstein zählte die Polizei bis zum Vormittag rund 50 Verkehrsunfälle.

Schiene und Wasserstraßen beeinträchtigt

Auch die Deutsche Bahn hatte Probleme mit dem Wetter. Nach Angaben von Unternehmenssprechern gab es etliche Verspätungen. In Nordrhein-Westfalen wurden im Internet für einige Regionalzüge bis zu einer Stunde Verspätung angezeigt. Im Ruhrgebiet, vor allem in Duisburg, aber auch in Berlin seien einige Weichen durch Eis blockiert gewesen, sagte ein Bahnsprecher.

Eis behinderte auch den Schiffsverkehr. Der Main-Donau-Kanal soll ab Dienstag zwischen Erlangen und Nürnberg für längere Schiffe in Richtung Norden gesperrt werden. Auf Oder und Spree sowie auf dem Mittelland- und dem Elbe-Havel-Kanal waren Eisbrecher unterwegs.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kälteeinbruch in Italien: Auch aus Venedig wurde wieder Schneefall gemeldet.
Weltjournal

Kältewelle forderte Todesopfer in Italien und Polen

Die extremen Schneefälle führten in Norditalien zum Verkehrschaos, sieben Menschen sind an den Folgen der Kältewelle gestorben. In Polen sind weitere Menschen erfroren.
Die Kältewelle soll in Österreich auch weiterhin anhalten.
Österreich

Wetter: Orkantief bringt kalte Kontinentalluft

Die Kältewelle soll in Österreich auch weiterhin anhalten. Die Temperaturen dürften auf bis zu minus 24 Grad sinken. In nächster Zeit ist nicht mit nennenswerten Schneefällen zu rechnen.
Rekordkälte

Europa zittert

Stillstand am Mailänder Flughafen Malpensa.
Weltjournal

Schneechaos: Mehrere Flughäfen in Italien gesperrt

Klirrende Kälte in Süditalien. Der Wintereinbruch brachte den Verkehr an der Cote d'Azur zum Erliegen.
Weltjournal

Schnee und minus 26 Grad in Deutschland: Eine Kältetote

Die demente Seniorin wurde erfroren in einem Garten gefunden. Vor allem im Osten herrschen arktische Temperaturen. Die Kälte wird auch noch die nächsten Tage andauern.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.