Ex-Terrorist Klar macht kein Praktikum am Berliner Ensemble

Ex-RAF-Terrorist Christian Klar
Ex-RAF-Terrorist Christian Klar(c) EPA (Norbert Foersterling)
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Das aus der Haft entlassene frühere RAF-Mitglied befürchtet einen "Schaden für das Theater". "Die Idee von Vergebung und Verzeihen bleibt offenbar ein Traum", teilte das Theater mit.

Der aus der Haft entlassene deutsche Ex-Terrorist Christian Klar macht nun doch kein Praktikum beim Berliner Ensemble (BE). Das teilte das Theater am Schiffbauerdamm am Freitag mit. "Christian Klar wird die ihm 2004 angebotene Möglichkeit, nach seiner Haftentlassung als unbezahlter Praktikant am Berliner Ensemble zu arbeiten, nicht wahrnehmen."

Zur Begründung hieß es, der frühere Aktivist der linksextremen Roten-Armee-Fraktion (RAF) befürchte wegen der "sensationslüsternen Berichterstattung" einiger Medien und der "anhaltenden Belagerung des BE durch Paparazzi" Schaden für das Theater, dessen Intendanten, Ex-Burgtheaterdirektor Claus Peymann, und sich selbst. "Das angestrebte Leben in Normalität nach 26-jähriger Haft scheint unter diesen Umständen nicht möglich", hieß es weiter. "Die in Lessings Theaterstück 'Nathan der Weise' postulierte Idee von Vergebung und Verzeihen bleibt offenbar ein Traum."

26 Jahre im Gefängnis

Der einstige Terrorist war 26 Jahre im Gefängnis, länger als jedes andere RAF-Mitglied. Der gebürtige Freiburger war des neunfachen Mordes unter anderen an Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer für schuldig befunden worden. In der Öffentlichkeit hatte die Entlassungs-Entscheidung zu heftigen Kontroversen geführt, weil Klar keine Reue zeigte und sein Wissen über Details von Anschlägen nicht preisgibt.

(Ag.)

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