Kein Ende der Gewalt: Tränengas gegen Randalierer in Athen

Tränengas gegen Demonstranten in Athen
Tränengas gegen Demonstranten in Athen(c) EPA (Simela Pantzartzi)
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Eine vermummte Gruppe scherte aus einer friedlichen Demonstration aus und bewarf Polizisten mit Steinen. Die antwortetn mit Tränengas. Seit mehr als einem Monat kommt Athen nicht zur Ruhe.

In Athen ist es am Freitag erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Mehrere tausend Menschen zogen zunächst friedlich durch die Innenstadt der griechischen Hauptstadt. Später schleuderte eine Gruppe vermummter Jugendlicher Steine und Leuchtfackeln auf Sicherheitskräfte, die daraufhin Tränengas und Blendgranaten einsetzten. Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AP wurden mindestens sechs Demonstranten festgenommen.

Nach wochenlangen Ausschreitungen und Protesten im Dezember hat die Regierung von Ministerpräsident Konstantinos (Kostas) Karamanlis ein hartes Vorgehen gegen gewalttätige Demonstranten angekündigt. Der stellvertretende Innenminister Christos Markoyiannakis, der erst in dieser Woche sein Amt antrat, setzt sich für ein toleranzloses Vorgehen gegen Kriminalität ein. Ihm untersteht die Polizei.

Am Freitag fanden in Athen insgesamt drei Protestzüge statt, unter anderem gegen eine geplante Bildungsreform. An einer Demonstration gegen die israelischen Angriffe im Gaza-Streifen beteiligten sich rund 2000 Menschen. Auf den Straßen waren zahlreiche Polizisten im Einsatz.

Studenten und Professoren bewachen Uni

Studenten und Universitätsmitarbeiter bewachten Gebäude der Polytechnischen Hochschule in der Innenstadt, um zu verhindern, dass Demonstranten den Campus als Rückzugsgebiet nutzen. Die Polizei in Griechenland darf Universitätsgebäude nicht betreten. Während der Unruhen im Dezember hatten Demonstranten dort Brandbomben gelagert. "Das wichtigste ist, sie daran zu hindern, hineinzugelangen", sagte der Rektor, Konstantinos Moutzouris, der Nachrichtenagentur AP.

Zu den Ausschreitungen im Dezember kam es nach dem tödlichen Schuss auf einen 15-Jährigen bei einem Polizeieinsatz in Athen. Die Unruhen weiteten sich auf ganz Griechenland aus. Vermummte Demonstranten griffen damals mehrfach Polizisten mit Molotowcocktails und Steinen an. Am Montag schossen mutmaßliche Extremisten in Athen einen Polizisten nieder und verletzten ihn lebensgefährlich. Nach Angaben von Ärzten musste sich der 21-Jährige am Freitag einer weiteren Notoperation unterziehen.

(Ag.)

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