Für das slowakische Amt für Kernaufsicht ist das Wiederhochfahren von Block 2 im AKW Bohunice im Einklang mit den EU-Normen. Eine endgültige Entscheidung soll am Dienstag fallen.
Das Amt für Kernaufsicht in der Slowakei (UJD SR) hat die Zustimmung für die Wiederinbetriebnahme des Block 2 im AKW V-1 in Jaslovske Bohunice gegeben. Das gab die Generaldirektorin des UJD SR, Marta Ziakova, am Montagabend gegenüber dem TV-Sender TA3 bekannt. Ziakova zufolge ist die Sicherheit des Blocks im Einklang mit Normen, die in allen EU-Staaten gültig seien. Peter Ziga, slowakischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, erklärte, die endgültige Entscheidung über den Neustart werde nach der Sitzung eines Krisenstabs am morgigen Dienstag fallen.
Angesichts des Energienotstands vor dem Hintergrund des Lieferstopps im russisch-ukrainischen Gasstreit hatte die slowakische Regierung am Samstagabend beschlossen, den erst mit Jahresende abgeschalteten zweiten Reaktor der Anlage V-1 wieder hochzufahren. Die Abschaltung beider Reaktorblöcke sowjetischer Bauart war eine Bedingung für den EU-Beitritt der Slowakei. 2006 war der erste Reaktor abgeschaltet worden, der zweite zum Jahreswechsel.
Österreich protestiert gegen die Wiederinbetriebnahme. VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner forderte deswegen die EU-Kommission am Montag auf, "Maßnahmen und Schritte" dagegen einzuleiten. Als solche nannte Mitterlehner nach einem Treffen der EU-Energieminister am Montag in Brüssel eine Sachprüfung und ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Slowakei, das bis zu einer Klage vor dem EU-Gerichtshof (EuGH) gehen könnte.
(APA)