Somalia: Äthiopische Truppen beginnen mit Rückzug

Aethiopische Soldaten in Mogadischu
(c) AP (Mohamed Sheikh Nor)
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Kämpfer der gemäßigt islamistischen Opposition nehmen die frei gewordenen Stellungen ein. In Bälde sollen Soldaten der Afrikanischen Union für Sicherheit sorgen.

Äthiopische Truppen haben aus zwei ihrer Hauptstützpunkte in der somalischen Hauptstadt Mogadischu zurückgezogen. Ein Sprecher der Islamisten, Scheich Hassan Osman, sagte am Dienstag, zur Verhinderung eines "Machtvakuums" hätten islamistische Kämpfer die frei gewordenen Stellungen eingenommen. Die beiden Stellungen befinden sich im Norden der Hauptstadt in einem Gebiet, wo sich seit dem Einmarsch der äthiopischen Truppen in Somalia Ende 2006 einige der heftigsten Kämpfe zwischen den Soldaten und islamistischen Kämpfern zutrugen.

Im vergangenen Oktober hatte die somalische Übergangsregierung mit der von gemäßigten Islamisten dominierten größten Oppositionsbewegung des Landes ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, das den Rückzug der äthiopischen Truppen aus dem ostafrikanischen Land vorsieht. Um ein "Sicherheitsvakuum" zu vermeiden, sollen demnach zunächst Soldaten der Afrikanischen Union (AU) in den Regionen die Kontrolle übernehmen, aus denen die äthiopischen Soldaten abziehen. Anschließend sollen UN-Soldaten diese Aufgabe übernehmen.

Die äthiopische Armee war zur Unterstützung der somalischen Übergangsregierung im Nachbarland einmarschiert, um islamistische Kämpfer zu vertreiben. Die Regierung in Addis Abeba erklärte zur Begründung, diese seien eine Bedrohung für Äthiopien. Die Hauptstadt Mogadischu wurde seit Anfang 2007 immer wieder von Kämpfen erschüttert.

(Ag.)


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