"Es gibt keinen Gott": Genuas Busfahrer drohen mit Protest

Atheisten werben auf öffentlichen Bussen - z.B. in London.
Atheisten werben auf öffentlichen Bussen - z.B. in London.(c) AP (Akira Suemori)
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Nach dem Vorbild Londons wollen Italiens Atheisten auf Bussen in Genua kundtun: "Es gibt keinen Gott." Die Busfahrer wehren sich dagegen und bekommen Unterstützung der Gewerkschaft.

In Italien scheint jede Möglichkeit für einen kleinen Streik willkommen: In Genua rebellieren Dutzende  Busfahrer gegen die Werbeaufschriften auf städtischen Bussen, mit denen italienische Atheisten ab 4. Februar ihre Zweifel an der Existenz Gottes kundtun. Die Busfahrer kündigten an, keine Busse zu fahren, deren Werbeflächen mit einer religionskritischen Botschaft beschriftet werden, berichteten italienische Medien am Donnerstag. "Die schlechte Nachricht ist, dass es Gott nicht gibt. Die gute Nachricht ist, dass du ihn nicht brauchst", heißt es in dem Text, der vier Wochen lang auf einigen Bussen der Stadt zu lesen sein wird.

Die Gewerkschaft Faisa-Cisal, der 900 der 1700 Busfahrer in Genua angehören, erklärte sich bereit, Angestellte zu unterstützen, die den Dienst verweigern, weil sie die Werbeaktion boykottieren wollen. Die Kampagne startet in Genua, der Stadt des Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz CEI, Kardinal Angelo Bagnasco. Danach soll die Kampagne auf andere Städte ausgedehnt werden.

Katholische Verbände in Genua protestierten gegen die Werbeaktion. Die Bürgermeisterin der ligurischen Stadt, Marta Vincenzi, erwiderte jedoch, dass die Gemeinde kein Recht habe, die Kampagne zu stoppen. "Die atheistische Werbung ist bestimmt eine Provokation, sie bezieht sich jedoch auf keine bestimmte Religion. Daher ist es wichtig, die freie Meinungsäußerung zu verteidigen", sagte die Bürgermeisterin, die eine Mitte-Links-Koalition führt.

Vorbild London

In Großbritannien fahren bereits 800 Busse mit einer atheistischen Botschaft durch verschiedene Städte des Landes, vor allem London. In Spanien wollen die Nachahmer eine in Barcelona und Madrid gestartete Kampagne auf die Städte Valencia und Bilbao ausdehnen.

(APA)

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