Die Autoindustrie ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor in Europa. Ihre 2,3 Millionen direkten Beschäftigten trifft die Flaute der Branche besonders hart. Weitere zehn Millionen Menschen liefern ihr zu.
Die Autoindustrie erlebt derzeit beispiellose Einbrüche beim Absatz in einer Größenordnung von 20 Prozent - und das Jahr 2009 dürfte auch nicht wirklich besser werden, fürchtet EU-Industriekommissar Günter Verheugen. Und dieser Wirtschaftszweig ist zentral in der europäischen Industrie.
Jedes dritte Auto ist Europäer
Mit 2,3 Millionen Beschäftigten werden rund 17 Mio. Fahrzeuge hergestellt, das ist grob ein Drittel der weltweit erzeugten 50 Mio. Vehikel, geht aus einer Zusammenstellung des Dachverbandes ACEA hervor. Dabei sind bei den Beschäftigten nur direkt in der Autoindustrie tätige Menschen gezählt. ACEA schätzt, dass weitere 10 Mio. Jobs indirekt von der Autoindustrie abhängen - und damit 12 Mio. Familien hier ihr Brot verdienen.
3,5 Prozent des europäischen BIP
Auch die Regierungen der Mitgliedsländer sahnen kräftig ab. Fahrzeugsteuern belaufen sich auf 360 Mrd. Euro - das sind 3,5 Prozent der europäischen Wirtschaftsleistung (BIP) - alles Zahlen aus der Zeit vor der aktuellen Krise.
Größter Autoproduzent Europas - und Nummer drei weltweit - ist Deutschland, wo zuletzt im Jahr 5,8 Millionen Fahrzeuge vom Band liefen, gefolgt von Frankreich (3,2 Millionen) und Spanien (2,8 Millionen). Am abhängigsten von der Branche ist aber wohl die Slowakei, wo 14 Prozent der Industriearbeiter Fahrzeuge montieren.
(Ag.)