Zumindest die steirischen Autohändler haben derzeit keine große Angst vor dem Geschäftsjahr 2009. Vier Prozent weniger Absatz würden niemanden in die Insolvenz treiben, der nicht ohnehin knapp davor steht.
Trotz eines prognostizierten Absatzrückgangs und zahlreicher Forderungen an die Politik hat der Berufsgruppensprecher der steirischen Autohändler, Klaus Edelsbrunner, die Situation als "nicht dramatisch" bezeichnet. Derzeit sei das Kundeninteresse ebenso wie die Zahl der Verkaufsabschlüsse "gut". Die Konjunkturkrise sei lediglich der "Todesstoß" für Unternehmen, deren Kapitaldecke ohnehin dünn sei.
Vier Prozent weniger Absatz
Einen Absatzrückgang von vier Prozent für das heurige Jahr prognostizierten Branchenvertreter vergangene Woche in Wien. Dennoch werde kein Autohaus ausschließlich wegen der derzeitigen Wirtschaftskrise in Insolvenz gehen, meinte Edelsbrunner. Die Ursachen würden weiter zurückliegen: Manche Marken hätten etwa den Trend zu kleineren, umweltfreundlichen Pkw zu spät erkannt.
Spirale: Wenig Geld und keine Kredite
Diese finanzschwachen Autohäuser bekämen nun bei den Banken nur schwer die notwendigen Überbrückungskredite, um über die traditionell schwachen Wintermonate (hohe Lagerkosten, hohe Personalkosten, geringere Nachfrage) zu kommen. Dennoch hat es in den vergangenen Monaten keinen signifikanten Anstieg an Insolvenzen unter steirischen Autohändlern gegeben.
Im März wird es bergauf gehen
Zurzeit deute nichts darauf hin, dass es ab März nicht wie jedes Jahr aufwärtsgehe, zeigte sich Edelsbrunner optimistisch. Dennoch bekräftigte der steirische Berufsgruppensprecher die Forderungen des österreichischen Autohandels, etwa nach einer Abschaffung der Normverbrauchsabgabe (NoVa) und nach der Möglichkeit des Vorsteuerabzugs für betrieblich genutzte Kfz. Die Verschrottungsprämie, die Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) am Wochenende in Aussicht gestellt hatte, solle auch für jüngere Gebrauchtwagen gelten und müsse sofort kommen, so Edelsbrunner. Eine Einführung erst in ein paar Monaten würde dazu führen, dass Kunden mit dem Kauf zuwarten.
(APA)