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Nachrichten Meinung Magazin
Galerie Westlicht

Die Fotografie im Wiener Aktionismus

19.01.2009 um 13:21
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Hauptbild
Der chirurgische Blick
Die Fotos sind mittlerweile Ikonen: Günter Brus' von einer schwarzen Linie gespaltener, weiß bemalter Kopf, die Augen passiv geschlossen, offensiv daneben die Axt.

"Der chirurgische Blick. Inszenierte Fotografie - Wiener Aktionismus"
Galerie Westlicht
20. Jänner bis 22. März

Im Bild: Günter Brus: "Selbstbemalung I", Aktion, 1964
(c) Günter Brus
Der chirurgische Blick
Die von Otto Muehl im "Nahrungsmitteltest" verwüsteten nackten Körper, dazwsichengestreutes Gemüse und andere Lebensmittel machen das Stillleben perfekt.

Im Bild: Otto Muehl, Materialaktion Nr. 30, Nahrungsmitteltest, 1966
(c) Otto Mühl/VBK, Wien
Der chirurgische Blick
Hermann Nitschs aufgerissene Lämmer, dornenrot. Rudolf Schwarzkoglers bandagierter Körper, schneeweiß. Lauter ästhetisch radikale, rücksichtslos existenzielle Aufschreie im Nachkriegsösterreich, kündend von unaushaltbarem Innen- und Außendruck.

Im Bild: Hermann Nitsch: 4. Aktion, 1964
(c) VBK, Wien
Der chirurgische Blick
Anfang der 60er-Jahre haben die Wiener Aktionisten Hermann Nitsch, Otto Muehl, Günter Brus und Rudolf Schwarzkogler die damals angesagte gestisch-abstrakte Malerei verlassen, um mit ihren Aktionen die direkte Erfahrung, die brutale Wirklichkeit wieder ins Bild zu holen und umgekehrt.

Im Bild: Hermann Nitsch: Aktion am 3.3.1964
(c) H. Nitsch/Ph. Konzett/VBK Wien
Der chirurgische Blick
Dafür bedienten sie sich auf immer diffizilere Weise der Fotografie, zuerst dokumentarisch, dann, in den intensiven Jahren 1964 bis 1966, inszeniert wie ein Gemälde.

Im Bild: Rudolf Schwarzkogler: 3.Aktion, 1965
(c) MUMOK, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig Stiftung
Der chirurgische Blick
Die Ausstellung "Der chirurgische Blick" in der Galerie Westlicht zeigt genau diese heiße Phase der Aktionsfotografie: Bilder voll Drastik, aber auch Humor, die davon erzählen, wie sich ein paar Maler mit unglaublicher Aggression gegen sich selbst und die Gesellschaft aufmachten, die Leinwand zu verlassen, um mit anderen technischen Mitteln zu einer neuen, diesmal gegenständlichen Bildsprache zu finden.

Im Bild: Aktion von H. Nitsch
(c) H. Nitsch/Ph. Konzett/VBK Wien
Der chirurgische Blick
So zeigt die Ausstellung, wie die Künstler versuchten mit radikalen, provokativen und konsequenten Aktionen tradierte und vor allem normierte Kunstvorstellungen zu durchbrechen. Ihre Suche nach neuen Ausdrucksformen bedingte auch einen neuen interdisziplinären Umgang mit dem Medium der Fotografie, der von der internationalen Kunstszene rezipiert wurde.

Im Bild: Günter Brus: Aktion Selbstverstümmelung I, 1964
(c) Günter Brus
Der chirurgische Blick
Denn die Wiener Aktionisten waren mit ihrer kalkulierten Verwendung neuer Medien (Film, Foto) auch international ganz vorn dabei - gemeinsam mit wenigen, ihnen damals nicht bekannten Ausnahmen, wie Carolee Schneemann in den USA.

Im Bild: Günter Brus: Aktion "Körper Analyse" 1969

Weiter: Mehr Fotos aus der Ausstellung "Der chirurgische Blick"
(c) Günter Brus
Der chirurgische Blick
Im Bild: Anni Brus - 1. Aktion Hochzeit von Rudolf Schwarzkogler, Malaktion 1965
(c) MUMOK, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig Stiftung
Der chirurgische Blick
Im Bild: Aktion von Otto Mühl
(c) Otto Mühl/VBK, Wien
Der chirurgische Blick
Im Bild: Rudolf Schwarzkogler - 1. Aktion Hochzeit, Malaktion 1965
(c) MUMOK, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig Stiftung
Der chirurgische Blick
Im Bild: 3. Aktion/Fest des psychphysischen Naturalismus von H. Nitsch, 1963

Galerie Westlicht
(c) H. Nitsch/Ph. Konzett/VBK Wien

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