Sony schrammt knapp am Verlust vorbei

Woman walks past Sony Corp flat TV at the companys headquarters in Tokyos headquarters in Tokyo
Woman walks past Sony Corp flat TV at the companys headquarters in Tokyos headquarters in Tokyo(c) REUTERS (Toru Hanai)
  • Drucken

Operativ verliert Sony im dritten Quartal 2008/09 rund 150 Millionen Euro, unterm Strich bleibt ein Gewinn von 87 Millionen Euro - um fast 95 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der teure Yen und sinkende Umsätze verhageln dem Elektronik-Giganten Sony das dritte Quartal 2008/08 (Oktober bis Dezember 2008). Rein operativ ist die Verlustzone mit 17,96 Milliarden Yen (150,5 Millionen Euro zum Kurs von 119,3284 vom 29.Jänner 2009 um 8:00 Uhr) bereits erreicht, netto blieb ein Quartalsgewinn von 87,23 Millionoen Euro.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

Sony
in Mio. € Veränderung

3. Qu 08/093. Qu 07/08+/- in Mio. €+/- in %Produkterlöse17.007,2822.612,09-5.604,82-24,79Serviceerlöse834,321.080,44-246,12-22,78Umsatz gesamt18.055,9223.959,34-5.903,42-24,64Ergebnis operativ-150,531.979,57-2.130,10-107,60Ergebnis vor Steuer556,872.810,14-2.253,26-80,18 Nettoergebnis



nach Minderheiten87,231.676,76-1.589,53-94,80

Auch Opfer des hohen Yen

Neben der weltweiten Konjunkturflaute belastet der teure Yen die japanischen Unternehmen - so auch Sony. Denn er macht ihre Produkte außerhalb Japans teurer oder schmälert die Gewinne. Im Jahresvergleich stieg der Wert des Yen um 29,6 Prozent zum Euro und 17,7 Prozent zum Dollar.

Ein Rechenbeispiel soll den Effekt verdeutlichen:

Angenommen, ein Fernseher kostet 200.000 Yen. Der Ausgangskurs sei 1:100, man bekommt für einen Euro also 100 Yen. Somit kostet das Auto 200.000:100 = 2.000 Euro. Steigt nun der Yen-Kurs auf z.B. 1:80 (man bekommt also für einen Euro nur noch 80 Yen), so kostet der gleiche Fernseher mit dem gleichen Yen-Preis 200.000:80 = 2.500 Euro. Um diesen höheren Europreis würden aber wahrscheinlich weniger Fernseher verkauft werden, denn nicht-japanische Unternehmen können ihre Preise tiefer halten. Daher wird am Markt der Europreis des japanischen Fernsehers auch (fast) gleichbleiben. Das führt dazu, dass Sony in Japan weniger Yen für seine in Euro verkauften Fernseher bekommt.

Sony gibt den reinen Wechselkusverlust mit 127 Milliarden Yen (rund 1,06 Milliarden Euro) an.

Rückgang in allen Sparten

Doch nicht nur die Wechselkusverluste belasten Sony. Um diese bereinigt sanken die Umsätze im Jahresvergleich um neun Prozent. Konkret sank der Umsatz

  • im Elektronik-Segment um 29,3 Prozent
  • im Games-Segment um 32,2 Prozent
  • im Film-Segment um 21,8 Prozent und 
  • im Finanzservice-Segment um 24,1 Prozent

1,3 Milliarden Euro Jahresverlust erwartet

Das letzte Quartal bis zum Jahresabschluss am 31. März 2009 dürfte noch schlechter werden. Erst am 22. Jänner hatte Sony einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro prognostiziert und diese Prognose im aktuellen Geschäftsbericht bestätigt.

(ebl)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Fujitsu rutscht in die roten Zahlen

Der Elektronik-Konzern verliert im dritten Quartal 2008/09 rund 343 Millionen Euro und senkt seine Jahresprognose um zwei Drittel. In den ersten neun Monaten schreibt Fujitsu 304 Millionen Verlust.
International

Sony rechnet mit 1,3 Milliarden Euro Jahresverlust

Der Elektro-Konzern Sony gibt eine massive Gewinnwarnung aus. Das bis 31. März laufende Geschäftsjahr werde netto 150 Milliarden Yen (rund 1,3 Mrd. Euro) Verlust bringen.
Sony Ericsson
Mobil

Sony Ericsson bleibt in den roten Zahlen

Der Handyhersteller verliert im ersten Quartal 2009 netto 293 Millionen Euro. Es ist das dritte Verlustquartal in Folge. Nun sollen weitere 2.000 Stellen gestrichen werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.