Islam-Lehrer: Auch Grüne fordern Rücktritt Schakfehs

Die Presse (Fabry)
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Anas Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubens-Gemeinschaft, sei als Leiter des islamischen Schulamtes "untragbar", sagt der grüne Bildungssprecher Walser.

Nach BZÖ und FPÖ schießen sich nun auch die Grünen auf den Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, ein. Dieser sei als "Leiter des islamischen Schulamtes untragbar". "Es darf nicht sein, dass in Österreich mit öffentlichen Mitteln Schulbücher gedruckt werden, in denen der Märtyrer-Tod als erstrebenswert dargestellt wird und mit dem Paradies belohnt werde", kritisierte Bildungssprecher Harald Walser in einer Aussendung am Sonntag die umstrittene Illustration eines Märtyrers in einem Religionsbuch.

Walser verlangte auch eine generelle Diskussion über den Religionsunterricht: Wenn der Staat die Unterrichtsmittel und die Lehrer bezahle, müsse er auch die Inhalte kontrollieren können und für die Ausbildung und Anstellung der Lehrkräfte zuständig sein. Der Grüne bekannte sich zu Trennung von Staat und Kirche, wenn aber "Leute wie Schakfeh aber entscheidenden Einfluss darauf haben, was unseren Kindern in den vom Staat bezahlten Schulen von den vom Staat bezahlten Religionslehrerinnen und -lehrern beigebracht wird, dann hat der Staat zu handeln".

Scheibner will Abschiebung von Radikalen

Der interimistische BZÖ-Chef Herbert Scheibner hat sich in der Debatte um Islam-Lehrer für einen Integrationsvertrag ausgesprochen, dessen Bruch mit Abschiebung geahndet werden soll. Auch eine Aberkennung der Staatsbürgerschaft ist für ihn denkbar, sagte Scheibner in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag.

Interessant wäre für Scheibner auch zu wissen, was für "Unfug" in islamischen Gebetshäusern "von sich gegeben wird". Daher solle auf Deutsch gepredigt werden. Menschen, die sich "die Staatsbürgerschaft erschlichen haben" und jetzt "zum Terror aufrufen", sollen abgeschoben werden, plädierte Scheibner für einen Integrationsvertrag für alle Zuwanderer.

(APA)

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